Full text: Kinder- und Hausmärchen

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24. 
Dornröschen. 
Per Zeiten war ein König und eine Königin, die sprachen jeden 
Tag, 'ach, wenn wir doch ein Kind hätten!' und kriegten immer 
keins. Da trug sich zu, als die Königin einmal im Bade saß, 
daß ein Frosch aus dem Wasser ans Land kroch, und zu ihr sprach 
4 tetn Wunsch soll erfüllt werden, du wirst eine Tochter zur Welt 
bringen? Was der Frosch vorausgesagt hatte, das geschah, und 
die Königin gebar ein Mädchen, das war so schön, daß der Kö 
nig vor Freude sich nicht zu lassen wußte, und ein großes Fest 
anstellte. Er ladete nicht blos seine Verwandte, Freunde und Be 
kannte, sondern auch die weisen Frauen dazu ein, damit sie dem 
Kind hold und gewogen würden. Es waren ihrer dreizehn in sei 
nem Reiche, weil er aber nur zwölf goldene Teller hatte, von 
welchen sie essen sollten, konnte er eine nicht einladen. Die geladen 
waren, kamen zu rechter Zeit, und als das Fest vorbei war, be 
schenkten sie das Kind mit ihren Wundergaben: die eine mit Tu 
gend, die andere mit Schönheit, die dritte mit Reichthum, und so 
mit allem, was auf der Welt nur zu wünschen ist. Als elfe ihre 
Sprüche eben gethan hatten, trat plötzlich die dreizehnte herein. 
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