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Der Hexenmeister hob den Korb auf seinen Nucken, und
gieng damit fort, er wurde ihm aber so schwer, daß ihm der
Schweiß über das Angesicht lief, und er fürchtete todt gedrückt zu
werden. Da wollte er sich ein wenig ruhen, aber gleich rief eine
im Korbe *ich schaue durch mein Fensterlein, und sehe daß du ruhst,
willst du gleich weiter? Er meinte die Braut rief ihm das zu,
und machte sich wieder auf. Hernach wollte er sich wieder setzen,
aber eS rief abermals ^ch schaue durch mein Fensterlein, und sehe
daß du ruhst, willst du gleich weiter? Und so oft er stillstand,
rief es, und da mußte er fort, und brachte außer Athem den Korb
mit dem Gold und den beiden Mädchen in ihrer Eltern Haus.
Daheim aber ordnete die Braut das Hochzcitssest an. Sie
nahm einen Todtenkopf mit grinsenden Zähnen, und setzte ihm
einen Schmuck auf, und trug ihn oben vors Bodenloch, und ließ
ihn da herausschauen. Dann ladete sie die Freunde des Hexen
meisters zum Fest ein, und wie das geschehen war, steckte sie sich
in ein Faß mit Honig, schnitt das Bett auf, und wälzte sich darin,
daß sie aussah wie ein wunderlicher Vogel, und kein Mensch sie
erkennen konnte. Da gieng sie zum Haus hinaus, und unterwegs
begegnete ihr ein Theil der Hochzeitsgäste, die fragten
‘£)tt Fitchers Vogel, wo kommst du her?'
'Ich komme von Fitze Fitchers Hause her?
«Was wacht denn da die junge Braut?'
»Hat gekehrt von unten bis oben das Haus,
und guckt zum Bodenloch heraus?
Daraus begegnete ihr der Bräutigam, der zurückkam; der fragte auch