Full text: Kinder- und Hausmärchen

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die Kuh da geschlachtet werden? Da ward dem Daumerling angst, 
daß er mit Heller Stimme rief *laßt mich erst heraus, ich sitze ja 
drin? Der Herr hörte das wohl, wußte aber nicht wo die Stimme 
herkam, und sprach *wo bist du?' ^n der schwarzen/ antwortete 
er, aber der Herr verstand nicht was das heißen sollte, und gieng fort. 
Am andern Morgen wurde die Kuh geschlachtet; glücklicher 
weise traf bei dem Zerhacken und Zerlegen den Daumerling kein 
Hieb, aber er gerieth unter das Wurstfleisch. Wie nun der Metz 
ger herbeitrat, und seine Arbeit anfieng, schrie er aus Leibeskräften 
^ hackt nicht zu tief, hackt nicht zu tief, ich stecke ja drunter? Vor 
dem Lärmen der Hackmesser hörte das kein Mensch. Nun hatte der 
arme Daumerling seine Noth, aber die Noth macht Beine, und 
da sprang er so behend zwischen den Hackmessern durch, daß ihn 
keins anrührte, und er mit heiler Haut davon kam. Aber ent 
springen konnte er auch nicht: eS war keine andre Auskunft, er 
mußte sich mit den Speckbrocken in eine Blutwurst hinunter stopfen 
lassen. Da war das Quartier etwas enge, und dazu ward er 
noch in den Schornstein zum Räuchern aufgehängt, wo ihm Zeit 
und Weile gewaltig lang wurde. Endlich im Winter wurde er 
herunter geholt, weil die Wurst einem Gast sollte vorgesetzt werden. 
Als nun die Frau Wirthin die Wurst in Scheiben schnitt, nahm 
er sich in acht, daß er den Kopf nicht zu weit vorstreckte, damit 
ihm nicht etwa der Hals mit abgeschnitten würde: endlich ersah er 
seinen Vortheil, machte sich Luft, und sprang heraus. 
In dem Hause aber, wo es ihm so übel ergangen war, wollte 
das Schneiderlein nicht länger mehr bleiben, sondern begab sich
	        
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