130
schehen?' fragte er. 'Ach, lieber Hans/ sprach die Else, 'wann
wir einander heirathen, und haben ein Kind, und es ist groß, und
wir schickens vielleicht hierher Trinken zu zapfen, da kann ihm ja
die Kreuzhacke, die da oben «st stecken geblieben, wenn sie herab
fallen sollte, den Kopf zerschlagen, daß eS liegen bleibt; sollen wir
da nicht weinen?' 'Nun/ sprach Hans, 'mehr Verstand ist für
meinen Haushalt nicht nöthig: weil du so eine kluge Else bist, so
will ich dich haben/ packte sie bei der Hand, und nahm sie mit
hinauf, und hielt Hochzeit mit ihr.
Als sie den Hans eine Weile hatte, sprach er 'Frau ich will
ausgehen arbeiten, und uns Geld verdienen,, geh du ins Feld,
und schneid das Korn, daß wir Brot haben? 'Ja,, mein lieber
Hans, das will ich thun? Nachdem der Hans fort war, kochte
sie sich einen guten Brei, und nahm ihn mit ins Feld. Als sie
vor den Acker kam, sprach sie zu sich selbst 'was thu ich? schneid
ich ehr, oder cß ich ehr? hei, ich will erst essen? Nun aß sie
ihren Tops mit Brei aus, und als sie dick satt war, sprach sie
wieder 'was thu ich? schneid ich ehr, oder schlaf ich ehr? hei, ich
will erst schlafen? Da legte sie sich ins Korn,, und schlief ein.
Der Hans war längst zu Haus, aber die Else wollte nicht kom
men, da sprach er 'was hab ich für eine kluge Else, die ist so
fleißig, daß sie nicht einmal nach Haus kommt und ißt? Als sie
aber noch immer ausblieb, und es Abend ward, gieng der Hans
hinaus, und wollte sehen was sie geschnitten hätte; aber es war
nichts geschnitten, sondern sie lag im Korn, und schlief. Da eilte
Hans geschwind heim, und holte ein Vogelgarn mit kleinen Schellen,