Full text: Kinder- und Hausmärchen

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Wie eine Stunde herum war, waren sie schon fertig, und flogen 
alle wieder hinaus. Da brachte das Mädchen die Schüssel der 
Stiefmutter, und freute sich, und glaubte es dürste nun mit auf 
die Hochzeit gehen. Aber sie sprach *nein, Aschenputtel, du kommst 
doch nicht mit, du hast keine Kleider und kannst nicht tanzen.' Als 
es nun weinte, sprach sie 'wenn du mir zwei Schüsseln voll Linsen 
in einer Stunde aus der Asche rein lesen kannst, so sollst du mit 
gehen,' und dachte 'das kann es ja nimmermehr.' Nun schüttete 
sie zwei Schüsseln Linsen in die Asche; aber das Mädchen gieng 
durch die Hinterthüre nach dem Garten, und rief % zahmen 
Täubchen, ihr Turteltäubchen, all ihr Voglein unter dem Himmel, 
kommt und helft mir lesen, 
die guten ins Töpfchen, 
die schlechten ins Kröpfchen.' 
Da kamen zum Küchenfenster zwei weiße Täubchen herein, und 
danach die Turteltäubchen, und endlich schwirrten und schwärmten 
alle Vöglein unter dem Himmel herein, und ließen sich um die 
Asche nieder. Und die Täubchen nickten mit ihren Köpfchen, und 
fiengen an pik, pik, pik, pik, und da fiengen die übrigen auch an 
pik, pik, pik, pik, und lasen alle guten Körner in die Schüsseln. 
Und eh eine halbe Stunde herum war, waren sie schon fertig, und 
flogen alle wieder hinaus. Da brachte das Mädchen der Stief 
mutter die Schüsseln, und freute sich, und glaubte nun dürfte es 
mit auf die Hochzeit gehen. Aber sie sprach 'es hilft dir alles 
nichts: du kommst nicht mit, denn du hast keine Kleider, und kannst 
nicht tanzen, und wir müßten uns deiner schämem' Darauf kehrte
	        
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