Full text: Chronik der Familie Roselius

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Chrintenn Andrese Raselius 
ist, wenn such nicht die symapthischste, 80 doch die intercssants- 44 
Persönlichkeit im Stumubaum der Familie Roselius. In den meisten 
Eüchern, die ihn erwähnen, wird er irrtümlich als "Christoph 
Andreas" bezeichnet, in Wirklichkeit nannte cr eich aber "Christoph 
Andrecae”, was "Sohn des Andreas" bedeutet. Sein Familienname wird 
sehr vorschleden geschrieben; in den ersten Jahrzehnten überwiegt 
die Bezeichnung "Raselius", er solbet bezeichnet sich aber in seinen 
Büchern öfters als "Roselius”", woraus später die irrtümliche Auffas 
sung entstand, es handle sich um zwei verschiedene Persönlichkeiten. 
Dieser Ansicht tritt alch Arnold in seiner "Kirchen- und Ketzerge.= 
schichte” zunächstbei, um aber in einem späteren Rcutires selbst zu 
widerlegen und den Nachweis zu führen, dass "Raselius" und "Roselius’ 
doch ein und dieselbe Person sei. Neben diesen beiden Schreibweisen 
finden sich bei ihm noch zwei andere ı "Rosaelius" und "Rosselius", 
es ist aber kein Zweifel, dass es sich bei allen um Christoph Rase=- 
11ius handelt. 
Christoaph Anädreae Naselius wurde am 2. Juli 1599 in 
Regensburg als viertes Kind und zweiter Sohn des Nagisters Andreas 
Raselius und seiner Frau Maria geb. Erndlein geborenz er nennt sich 
selbst in seinen Schriften "Ratisbonensis” = "aus Äegensburg ge- 
bürtig". Seine früheste Jugend verbrachte er in Adegensburg, wo er 
vermutlich das Cymnasium poeticum, die Wirkungsstätte seines Vaters, 
besucht hat. Die Derufung seines Vaters nach ileidelberg hatte seine 
Übersiedelung zur hochberühuten Landeshauptstadt zur Folge, doch 
wüinrte der Aufenthalt daselbst nur zwei Jahre. Der allzu frühe Tod 
des Vaters zwang die in bedrängten pekuniären Umständen ZUurückge«— 
bliebene Witwe, nach Regensburg zurückzukehren. Das Schülerverzeich«= 
nis der Poetenschule wird ergeben, ob er später wiederum die La= 
teinschule besucht hat, wie das bei seinen jüngeren Bruder Johann 
Thomas der Fall gewesen ist. 
Nach Beendigung der Gymnasialstudien wandte er sich 
nach Wittenberg, wo er 1609 als Studiosus der Theolozie imnatriku= 
liert wurde, Er verkehrte daselbst im Nause des Professor Leonhard 
Hutter und war öfters rein Tischgenosse. Chr. R. erwähnt dessen 
in seinen Pricfen, um zu beweisen, dass er echon als Student der
	        
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