Full text: Chronik der Familie Roselius

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eine Note 1st falsch, Die Tonart ist die mixolydische und zwar nach 
der pewühnlichen Anordnung Cer Schlüssel (der norua-len statt der 
Iranspositionsschlüssel) die plaägiaäle oder hypomixolydische, während 
ösg üftere Überschreiten des ambitus der plegislen Tonart und die 
Dominsnte dd an vielen Stellen den Charakter der authentischen Ton- 
art ergeben. Die chorlsche fohlusskadenz üer I, pars. mi% crhöhter 
Yerz %irkt wie cine Fearadenn (Trugschluss) dem sofort die I1, pars. 
folzen yuss, um voll zu befriedigen. Die Form der Komposition ist 
der einfache Kontrapunkt in 4 = 6 zgtimmigem Satze, zgrossenteils 
nota contra notam, susserüem aber in freier Dewegung der Stimmen, 
im sogenannten "blühenden" (floridus) Kontrapunkt gehalten. Die 
Imitation tritt in der il.4ypars., zweimal in freier jeise auf, Zarte 
vierstimuige Sätze, bald im helleren Koloarit der höheren Stimaen, 
bald im dunklen dir tieferen treten nit wuchtigen 6 siimnigen 
Sützen in angeanchne Jachselwirkung. Dabei ist alles von grosser 
Klangschünheit uad Xlangfüllo." 
Mit dır Komposition auf dem Liedurtisch sind unsere 
Aonntaisse von den Yorken des Andreas Raselius, soweit eie der 
Nachwelt erhalten ebLliıchun sind, erz6ehöpft;z in anbetrnzcht der 
erstaunlichen Produktivität, die der geniale Komponist bis zum 
Jahre 1600 entfaltet hat, zıcl7le ich nicht daran, dass es bei pe= 
nauen Äagchforschungen noch zelingen wird, unacherlei aus der ileidel= 
bergi:r Zeit zu Ter2 zu fürdern., Jedenfalls lohnt es sich, einen ver-—- 
dienstvollun Namen wieder ans Licht zu zlehen, der bei seinen Zeite 
genossen und Nachfahren einen guten Klang hatte und erst im letzten 
Jahrhundert der Vergessenheit anheim pefalien ist. 
Zur Vervollstündiguug sgeincr ChuärskbSeristik seien 
aus den von ihn handelnden Schriften einige Stellen angeführt. 
Nattheson schreibt 1740: " Ist übrigens ein ungemein gelehrter, 
in vielen schönen Jiasenschaffen, vornehnlich in der Jusik 
geübter und kerükhnter Kann gewesen." 
Gerber 1790 +" Seine ungemeinen Zenntnisse und Wisgsenscha ften, 
cein Kulm, den er sic h als Tonkünstler erwarb und sein vor—- 
treiflicher Zarakter, machuten iin nicht nur daselbst allgemein, 
sondern halten zuch die Folze, dass ihn Churfürst #riecirich IV. 
von dar Tfelz in scin Vaterland wiederum zurückberief? und zu 
gelilnen Hofkaypellmeister ernannte." Und sn enderer Stelle: 
" Zu den Werken dieses morkwürdigzen und gelehrten Kompo=- 
alsten zehört ... 
A
	        
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