Bu
mahls gedruckt worden, ist in lateinischer und deufscher Sprache
in Regensburg vorhanden, doch dan ersiere scheinet in einigen
Stücken unvollkommen zu seyn. Bahingegen die deutsche Ausarbeitung
auch mannigmahl in verschiedenen Stollen die lateinische Übor«
iri7 tt."
Dass A.R, sich in Regensburg einer ungewöhnlichen
allseitigen Hochachtung und Verehrung erfreut hat, geht aus einer
Charakterisierung desselben EBiographen hervor: "Ist übrigens ein
ungemein gelehrter, in vielen schönen Wissenschaften vornehnlich
in der Zusik gpeübter und berühmter Mann gewesen, der wegen seiner
guten Aufführung sowohl bei Protestanten wie bei Catholiken
sich sehr beliebt remacht hat.” Ein grösseres Lob kann man einem
Zeitzenossen der Religionskänpfe wohl kaun spenden.
Bis zum Jahre 1600 wirkte Andreas Raselius in
Rerensburg, dann nahm er einen ehrenvollen Ruf nach Heidelberg en.
Kurfürst Friedrich IV, von der Pfalz hatte sich nach den Tode
goeincs Vaters wiederum zur reformierten Lehre bekannt. Trotz des
verschiedenen Religionsbekenninisses war seine Bewunderung der
künstlerischen Tüchtirkeit des A.AR. 20 gross, dass cr ihn nach
Heidelberg zuürckberief und zu seinem Hofkapellueister ernannte,
Fr{icdrich IV. hat sich dudurch in der Geschichte einen Samen ge=
macht, dass er in richtiger Zrkenntnis der Gefahr, welche der
evengelischen Sache drohte, 1608 die protostantische Union zu
Ahausen ründete, 1c1ider ohne Erfolg, da die Abneigung der nord
deutfrchen Lutheruner yaeren die reformierte Pfalz einen Bund aller
evangelischen Stände verhinderte, während sich die katholischen
Fürsten unter Führung Naximilians von Bayern in der "Liga" waso
fester zusamıenschlossen, Andreas Raselius hat seinen Gönner über«=
lebt; er hat noch die rlanzvollen rauschenden Festtage gesehen,
els Frieärich V., der Winterkönig, und seine Cemahlin Elisabeth
von Enrland Hof hielten auf dem Heidelberrer Schloss, aber ein
gütiges Geschick hat ihn davor bewahrt, die Schrockenstage zu
erleben, als Tilly Yeidelberg erstürmte und aufs grauszmste vor=
wüstete., Am 6. danuzsr 1602 starb der seltene Kann, den ich mir
als einen stillen Gelshrten vor stelle, als einen lienschen mit
kindlich naivem, fröhlichen Gemüt, der nur der Vissonschaft und
seiner Über alles geliebten Musica diente und sich fern hielt von
äem politischen und relisiösen Hader seiner Zeit.