Full text: Chronik der Familie Roselius

Fü 
Calvinismus und 20” rm! rte Lehre in der Schule insgeheim noch die 
Obürhand hatte, was ihn, dem wr strenggläubigen Lutheraner, un- 
leidlich war. Für einc derart waitgehende Schlussfolgerung haben 
wir durchaus keine Anhaltspunkte, vielmehr hat er später gezeigt, 
dass er an der reformierten Lehre nicht den geringsten Anstoss 
nahme 
Yahrscheinlich ist cs nur, dass rein Häussere Gründe 
den Anstoss zu seinen Fortgang von Heidelberg gaben, denn zleich 
nach seiner Promovierung zum Magister erhielt er einen Ruf nach 
Regensburg. Zr leistete demselben Folge und wurde am 19. April 
1534 als Kantor und Kollaborator ans Gymnasium poeticum, der 
"poedenschul" 1n Regensburg angestellt. Zs scheint fast, als ob 
zarte Bande ihn nach Kercnsburg gezogen hätten, denn knapp 5 
Monate später fand seine Trauung mit einen Regensburger Kind, der 
Junzgfer Maria Ermälein statt. Das Traubuch der Protestantischen 
Pfarrei von Regensburg untere Stadt enthält darüber folyende Zin— 
trasung: 
"Bingelcit (= geiraut) den 7. September 1584 der wohlgelehrte 
Nagister Andreas Roselius, Cantor auf der poedenschuld 
alıhlier von Haßsbach mit Jungfor Maria, des Ehrbaren Mathes 
Ernüdlein, Apothekers allhier eheliche Tochter.” 
Semerkenswert in dieser Notiz ist die Schreibweise des Namens. Zs 
ist das einzigste Wal, dass sich A.R. "Roselius" nennt, während 
sich sons% bei ihm stets die Eezeichnung "Raselius" findet. Spätere 
Autoren führen ihn auch noch mehrfach unter dem älteren Namen 
"Rasel". 
Die Angabe des Geburtsortes als "HNanbach” gab zu 
langwierigen fruchtlosen Nachforschungen Veranlassung, da sich 
im deutschen Reich nicht weniger als 6 Orte namens "HNambach" befin« 
den, darunter 2 in der Pfalz. Auch die Nachfrage beim Pfarramt 
in Amberg blieb vergeblich, Obwohl sich A.R. mehrfach als "Am- 
bergensis” bezeichnet. Diese Widersprüche fanden dır chhinen 
glücklichen Zufall ihre Lösung, Kirchenrat Lippert aus Bayreuth 
tailta mir m1%, dass in der oberpfälzischen Mundart "Hanbach" die 
Aussprache für "Hahnbach" sel und dass in der Nähe von Amberg 
ein Marktflecken Hahnbuch liege, Dadurch golangte ich endlich 
euf die richtize Spur, und es gelang mir, darsufhin festzustellen, 
dass A.Rı weder aus einem der vielen Hambach noch aus Amberg selbst,
	        
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