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Ziel war zunächst das Pfarrhaus, das, gleich neben der Yirche Ho
legen, mit diesem durch ein Mauerpförtlein verbunden war. Mit dem
liecbenswürdigen Pfarrherrn Maximilian Enerr hatte ich schon
schriftlich in Verbindung gestanden und die Arfahnme, die wir bei
dem geistlichen Herrn fanden, war so reizend, dass wir jetzt noch
oft an die schönen Stunden in Nahnbach zurückdenken. it grösster
Beroitiwilligkeit borantwortoie er unsere zahlreichen Fragen und
st1llie unsere Wisnbogier, 50 gut er es vermochte,
505 erfuhren wir denn, dass Thomas Räsel bei seinem
Amtsantritt im Johre 1552 zunächst ein Nuus am unteren Markt,
ebenfalls in der Nähe dor Kirche, bewohnt hatte, das, wie er uns
später zeigte, hıute nach crhält:n ist (eilete Ansichtekarte von
Hahnbach)., Er wor, wie sich aus der Urkunde des Jahres 1557 ergibt,
eigentlich die Wohnung dos Kaplans., Die Erbauung des neuen Pfarr«
hofs liess aus Geldmangel noch lange auf sich wurten. Wie eine
Inschrift des Gicbelbalkens besagt, ist sie erst im Jahre 1562
erfolgt. Da die Veburt des Sohnes Andreas in die Jahre 1562 = 1564
zu verlegen ist, ro kann der jetzige Pfarrhof mit Recht als das
älteste Stamchaus der Familic Roselius Letrachtet werden. (siehe
Ansichtskarte Nr, II). Durch ein kleines Pförtchen tritt man in
den von hoher Mauer umgebenen Hofraumzg die UÜaustür fürrt in einen
breiten Flur, der zus meterüicken Mauern borenförnig gewälbt ist,
Die unseheuzr masrige Dauart des Unterstooks lässt erkennen, dass
derselbe wei% älter ist und dass im Jahre 1552 nur ein Auf« und
Umbau des Obereticoks stattgefunden hat. Pfarrer KXnerr, der sich
dieser Ansicht ans£hloss, führte uns durch siutliche Räume des
Hauses vom Keller bis zum Boden; ait besonderem Stolz zeigte er
das Stauatsziumer, in welchen seine Nochwürden der Bischof bei
Inspektionsn zu hausen pflegt und soagaz der kommandierende General
einmal geschlafen habe, Das reizeaud intime Gärtchen hinter dem
Hause wurde besichtigt und danı führte er uns zur Kirche (Karte
I., III., IV.), deren auffallonde Grüsse und ilassigkeit in dem
sonst so unscheinburen Flecken und schoum von weiten aufgefallen
war. Pfarrer Knerr orklürte uns dieses ‚iissverhältnis dadurch,
dass der im 15. Jahrhundert begonnene mächtige gotische Bau
ursprünzlich eine w7z. Kollegilatskirche sewesen ist d.h. eine
Kirche, an der eine grüssere Anzahl von Geistlichen (meist ein
Pfarrer uud mehere Benefiocianten) tätig waren. Diesem Erossartigen
Zuschnitt‘ eutecprach zuch dus Innere. ein prächtiger Hochaltar mit