Full text: Chronik der Familie Roselius

seine irrtihümer erkennt und wiederruffen, welche revocution in der 
prüfung des Geistes Pragtorii in der vorrede stehet." 
Die"Prüfunz des Geister Fraetorii" wur eine Streitschrift, welche das 
Hamburger Ninisterium 1655 geyen den Lüneburrver änthusiasten Christian 
Hohburg, der sich auch Elias Praetiorius nannte, erliess, Vieser Praeto- 
rius hat im vorherrehonden mehrfach ale Verteidiger Christoph Äoselius 
Erwähnung gefunden und diese Gesinnungsgemeinschaft hat auch jedenfalls 
die Veranlassunrz dazu yeryeben, des ÄRoselius Revocation in der Streit- 
schrift geyen HNohburg zu veröffentlichen, 0b sich diese Äevocation tale 
sgächlich durin befindet, wie sie beschaffen 1st, ob Roselius sich wirk- 
lich bedinrungslos unterworfen oder ob die Eirche ein weiteres Zntgegen«- 
kommen gezeigt hat, habe ich bisher nicht nachprüfen können, da es mir 
noch nicht gelunren ist, die Schrift sufzutreiben. Auch Arnold hat sie 
nicht in Händen gehabt, denn er schreibt weiter: 
“Nähere umetände und gewissheit hievon ist dissmaal nicht vorhan« 
den.” 
Ich glaube bestinut, dass es gelinzen wird, die Schrift doch noch in 
irrend einer Bücherei zu entdecken und werden wir dann such über diese 
angebliche Revokation Klarheit erhalten. 
Die innere Wahrscheinlichkeit, dass eine Aussöühnung mit 
der Kirche in der Zt erfolzt ist, liegt zweifellos vor und ich glzube, 
darg der Widerruf aus prakiischen Erwägungen heraus erfolgt ist, um 
wieder in den Besitz einer "farrsielle zu gelunyen. Zermürbt vom täzlil- 
chen Kampf ums Dasein und des unstäten wWenderiebens müde, wird sich der 
Ruhslose an seinem Lebensabend näch einem beschaäulicheren friedvolleren 
Dasein pgesehnt haken. HJach Starckens “ngube soll er nämlich ein Jahr 
darauf wiederum als Pfarrer angestellt gewesen e«7in und Zwar zu "Fürfeld 
im Griechrmen" im württenberzischen Dekena%® Heilbronn, Trotzdem die"A4ll— 
gemeine Deutsche Eiozraphie" Zweifel darüber hegt, entepricht die AÄn«- 
sale Starckens doch der Wahrheit. Auf meine Änfraäre beim Pfarramt zu 
Fürfeld teilte mir der dortive Pfarrer mit, dass nach Ausweis dos alten 
Katuloges der *farrer von Fürfeld Christoph üoselius tatsächlich Pfar—- 
rer zu St. vebastian daselbst pewesen sei. Als Datum ist in dem Ver= 
zeichnis das Jahr 1654 angegeben; die Amtstüätigkeit seines Nachfolgers 
5,D. Lucganus beginnt mit dem Jahr 1661, sodass man mit vollem Recht 
annehmen kann, dass Christoph Roselius von 1654 = 61 in Fürfeld gelebt 
hat. Leider findet sich keinerlei Notiz übere seine dortivre wirksam 
keit, da das älteste Kirchenbuch von Fürfeld nur bis zum Jahre 1663 
zurückreicht. Ich müchte aber annehmen, duss der in Vaihinrzen a/5Enz
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.