Full text: Chronik der Familie Roselius

dunmnius gegin ihn und die Keuen Propheten erhobun waren, um zu bewei« 
sen, dass er nicht zu den Keuen Propheten gehöre. “o er die Prediger 
und die Obrigkeit angegriffen habe, da habe er keineswers die Gesamt- 
heit, sondern nur die wirklich rchlechten Zlemente pemeintz wurum solle 
er nun pezwungen werden, ohne Unterschied bei allen zu revozieren und 
öffentlich Abbitte zu tun, da er doch nur einige wirklich gChuldire 
Gesellen zur Busse habe ermahnen wollen. Könne man iim etwas anderes 
nachweisen so sel er gerne bereit, bei den unschuldir Betroffenen mit 
einem demütiren Puscfall ÄAbbitte zu tun, Auch die irdischen Händel 
und weltlichen Lüste habe er mit guten Recht yestraft 
" £o thüte ich ja wieder mein Cewiscen / und verläurnete die Lie- 
be der Wahrheit / wen ich mich hierinnen selbst einirer Ketzerey 
beschuldigte / und co ich desweyen noch dazu Abbitte thüte / 
elürtzte ich uich bey jedermann nur ticffer in grüssten Verdacht 
der schüindlichen HNeucheley / dafür wolle mich mein Gott behüten.”" 
Schmerzlich wehe habe es ihm getan 
"aller der greulichsten Gotteslästerlichen Ketzereyen und GCottlo- 
sen Händel in gantz TVTeutschlend” 
berchuldigt zu wurden, Wenn er sich damals nicht sofort verteidigt ha= 
be, so läre es zum Teil darin, dass es ihn "wegen Armuths und der ste= 
tiren Xriegspresguren an seinem Ort" an üitteln dazu gefehlt habe, 
Nun bitte er um nachsichtiges Entgerenkommen 
"auff dass wir allerseits: / sonderlich auch ich mit getrüstetem 
Hertzen fröhliche "fingsten haltın / und mich durch Heil. Abloende 
mahl mit Gott und veiner Gemeine vereinigen möge.” 
Der "rief izt wie alle andern susserordentlich geschickt ablrefasst, 
unterscheidet sich ber von den früheren wohltuend dudurch, dars er 
dieses. Hal wirklich suchlich und versöhnlich rehalten ist und sich der 
sonst beliebten Ausfälle und CGrobheiten enthält. Die Schuld, dass 
auch hierauf eine Aussühnung nicht zustande kam, dürfte also trotz der 
gegenteiligen Darstellung des Pastor uJelms zuf der Seite der Gegner zu 
suchen scein, bei denen man vergeblich nach der kleinsten “pur christe 
Licher Küchstenliebe suchte 
45 Wär gerade Uimnelfchrtstug, als Pastor Nelms dem 
Superintendenten Yunnius den "andermahligen Friedens-Ärieff" über- 
brachte, Letzicrer war perade im Begriff, nach Lünebur” zu verreisen und 
hatte keine Zeit uehr, sich mit der Anrelegenheit zu befassen; er riet% 
deshalb dazu, die Zaclhe dem Convent des Ministeriums Vorzuleszen. Die—- 
und beschloss, bis zur Rückkehr des Hun- 
ser tIrat am 20. Jai zuraähesen
	        
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