Full text: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide

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got sol uns helfe erzeigen 
üf den, der manegen veigen 
der sele hät gepfant. 
Diz kurze leben verswindet, 
5 der 1öt uns sündic vindet: 
swer sich ze gote gesindet, 
der mac der helle engän, 
bi sware ist gnäde funden. 
nü heilent Kristes wunden, 
{0 sin lant wirt schiere enbunden: 
dest sicher sunder wän. 
küngin ob allen Ffrouwen, 
1i wernde helfe schouwen. 
din kint wart dort verhouwen, 
15 sin menscheit sich ergap-. 
sin geist müez uns gefristen, 
daz wir die diet verlisten. 
der touf si seit unkristen ; 
wan fürhten si den stap, 
20 der ouch die Juden villet! 
ir schrien lüte erhillet. 
manc lop dem kriuze erschillet: 
erlceesen wir daz grap! 
Diu menscheit muoz verderben, 
95 suln wir den lön erwerben. 
got wolde dur uns sterben, 
sin drö ist üf gespart, 
sin kriuze vil geheret 
hät maneges teil gemeret. 
30 swer sich von zwivel keret, 
der hät den geist bewart. 
sündic lip vergezzen, 
dir sint diu jär gemezzen: 
der töt hät uns besezzen 
35 die veigen äne wer. 
nü hellent hin geliche, 
daz wir daz himelriche 
erwerben sicherliche 
bi dulteclicher zer, 
40 got wil mit heldes handen
	        
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