Full text: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide

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genuoc in miner mäze hö. 
daz müet die nideren. ob mich daz iht swache? nein, 
die biderben hänt mich deste baz. 
der werden wirde diust sö guot, 
5 daz man inz heehste lop sol gehen, 
ezn wart nie lobelicher leben, 
swer sö dem ende rehte tuot. 
Welt, ich hän dinen lön ersehen: 
swaz dü mir gist, daz nimest dü mir: 
10 wir scheiden alle blöz von dir. 
scham dich, sol mir alsö geschehen. 
ich hän lip unde sele (des was gar ze vil) 
gewäget tüsentstunt dur dich: 
nü bin ich alt und häst mit mir din gampelspil: 
15 ist mir daz zorn, sö lachest dü, 
nü lache uns eine wile noch: 
din jämertac wil schiere komen, 
und nimet dir swazt uns häst benomen, 
und hrennet dich dar umbe jedoch. 
20 Min sele müeze wol gevarn! 
ich hän zer welte manegen lip 
gemachet frö, man unde wip: 
künd ich dar under mich bewarn! 
lobe ich des libes minne, deis der sele leit: 
25 si giht, ez si ein lüge, ich tobe, 
der wären minne giht si ganzer stalekeit, 
wie guot si si, wies jemer wer, 
lip, 14 die minne diu dich lät, 
und habe die stzten minne wert. 
30 mich dunket, der dü häst gegert, 
din si niht visch unz an den grät. 
Ich hät ein scheenez bilde erkorn, 
und owe daz ichz ie gesach 
ald ie sö vil zuoz ime gesprach! 
35 ez hät schoen unde rede verlorn. 
di wonte ein wunder inne: daz fuor ine Weiz war: 
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Nm 1708 
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