Full text: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide

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AS 
Owe miner wünneclicher tage! 
waz ich der an ir versümet hin! 
daz ist iemer mines herzen klage, 
sol diu liebe an mir alsus zergän, 
5 ide ich nöt und arebeit, 
die klage ich vil kleine: 
mine zit al eine, 
hab ich die verlorn, daz ist mir leit. 
Ich gesach nie sus getäne site, 
LO dazs ir hesten friunden were gram. 
swer ir vient ist, dem wil si mite 
rünen, daz guot ende nie genam. 
ich weiz wol wiez ende ergät: 
vint und friunt gemeine, 
15 der gestets alleine, 
sö si mich und jen unrehte hät, 
Miner frowen darf niht wesen leit, 
daz ich rite und fräge in frömediu lant 
von den wiben, die mit werdekeit 
20 lebent: der ist vil mengiu mir erkant; 
und die schoene sint dä zuo: 
doch ist ir deheine, 
weder gröz noch kleine, 
der versagen mir jemer we getiuo. 
25 S; wunderwol gemachet wip, 
daz mir noch werde ir habedanc! 
ich setze ir minneclichen lip 
vil werde in minen höhen sanc. 
zern ich in allen dienen sol: 
30 doch hän ich mir dise üz erkorn. 
ein ander weiz die sinen wol: 
Jie lob er äne minen zorn; 
hab ime wis unde wort 
nit mir gemeine: lob ich hie, sö lob er dorl. 
Got hät ir wengel höhen fliz, 
er streich sö tiure varwe dar, 
3Ö reine röt, sö reine Wiz, 
dA reseloht, di liljenvar,
	        
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