Full text: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide

Wie frou selde kleiden kan, 
daz si mir git kumber unde höhen muo!! 
sö gits einem richen man 
ungemüete: owe waz sol dem selben guot? 
min frou selde, wie si min vergaz, 
daz si mir sin guot ze minem muote‘ 
nien schriet, si vil guote? 
min kumber stüende im dort bi sinen sorgen baz, 
5 
F rowe, ich her iu sö vil der tugende jehen, 
10 daz iu min dienest iemer ist bereit, 
enhet ich iuwer niht gesehen, 
daz schatte mir an miner werdekeit. 
nü wil ich iemer deste iiurre sin, 
und bite iuch, frouwe, 
[5 daz ir iuch underwindet min, 
ich lebete gerne, kunde ich leben: 
min wille ist guot, nü bin ich tump: 
nu sult ir mir die mäze geben. 
Kund ich die mäze als ich niene kan, 
20 sö wer ich zer welte ein selic wip. 
ir tuot als ein wol redender man, 
daz ir sö höhe tiuret minen lip. 
ich bin noch tumber danne ir sit, 
waz dar umbe? 
25 doch wil ich scheiden disen strit. 
tuot ir alrerst des ich iuch bite, 
und saget mir der manne muot: 
sÖö lere ich iuch der wibe site. 
Wir man wir wellen daz diu 
30 iu guoten wiben gar ein kröne si, 
kumt iu mit zühten sin gemeit, 
sö stet diu lilje wol der rösen bi, 
nü merket wie der linden st@ 
der vogele singen, - 
35 dar under bluomen unde kle: 
noch baz st&t wiben werder 8ru0Z, 
ir minneclicher redender munt 
der machet daz man küssen muoz.
	        
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