Full text: Die Gedichte Walthers von der Vogelweide

1920 
wie möhte ich eine denne län, 
ichn müese ir vingerzeigen liden, 
ichn wolte fröide durch si miden? 
sus behalte ich wol ir hulde, daz siz läzen äne nit, 
wand ich gelache niemer niht, 
dä ez ir dekeiner siht. 
Ez tuot mir inneclichen w€, 
als ich gedenke, wes man phlac 
in der werlte wilent €. 
(0 ouw6& deich niht vergezzen mac, 
wie rehte frö die liute wären! 
dö kunde ein selic man gebären, 
unde spilte im sin herze gein der wünneclichen zit. 
sol daz nimmer mör geschehen, 
15 sÖ müet mich daz ichz hän gesehen. 
Sir daz ich eigenlichen sol, 
die wile ich lebe, sin undertän, 
und si mir mac gebüezen wol 
den kumber, den ich durch si hän 
geliten nüı lange und iemer alsö liden muoz, 
daz mich enmac getrossten nieman, sie entuoz, 
sö sol si nemen den dienest min, 
und bewar dar under mich, 
daz si an mir ouch niht versüme sich. 
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W edr ist ez übel, od ist ez guot, 
daz ich min leit verhelen kan ?j 
wan siht mich dicke wol gemuot: 
sö trüret manic ander man, 
der minen schaden halben nie gewan: 
30 sö gebäre ich dem geliche 
als ich si fröidenriche. 
nü müeze ez got gefüegen sö, 
daz ich noch von wären schulden werde frö. 
Wie kumet daz ich sö manegem man 
35 von siner nöt geholfen hän, 
sit ich mich selben niht enkan 
getrceesten, mich entriege ein wän?
	        
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