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ihm zum Hanptvorwurf gemacht werden; insgemein scheinen
mir die seit 1772 in Aufnahme gebrachten Bearbeitunaen einer
deutschen Synonymik ziemlich frnchtles, für das poetische Leben
der Sprache sogar verderblich. Sie schmecken nach der französi
schen Schule und werden in der jüngsten Zeit mit Recht wieder
vernachlässigt. Denn wozu hilft ein von der Geschichte unec-
leuchtetest nothwendig einseitiges, Zersplittern der Wortbedeu
tungen? auch haben geistreiche Philosophen nie damit zurecht
kommen können, sondern sich immer neue und andere Bestim
mungen schaffen müssen. Campe'e Wörterbuch ist von beträcht
lich geringerem Gehalt als das Adelungische. Ein noch unvol
lendetes von der Gesellschaft der Wissenschaften herausgegebenes
Dansk Ordbog befolgt einen besseren Plan, als diese beide.
Das Bedürfniß, bei dem Studium der Grammatik alle
Zweige des deutschen Dolksstamms zu umfassen, ist wie gesagt
von Hickes zuerst gefühlt und gefördert worden. Unter uns hat
sich nicht leicht jemand deutlicher hiervon überzeugt, als Fuloa,
dessen ich mit großem Lob gedenke. Seine Preisschrift über die(
zwen Hauptdialccte (Gött. 1771), die Einleitung zu seinem
Wurzelwörterbuch (1776) enthalten geistreiche und richtige
Blicke in Wesen und Geschichte der deutschen Sprache; wenn
er cs nur zu einer ruhigen und genauen Entfaltung seiner
Ansicht hätte bringen mögen., Mich wenigstens hat die kurz
abgebissene Art aller seiner Satze und die stets getäuschte Er
wartung, irgend einen ordentlich behandelt und ausgeführt
zu finden, von dem Studium seiner Schriften zurückgeschreckt.
Darum ist er auch in seiner gothischen Sprachlehre immer auf
dem halben Wege stehn geblieben. Michaeler's oberflächliches
Werk (tabb. parallelae etc. Oenip. 1776. g.), welches gleich
falls die Zusammenstellung aller deutschen Dialecte beabsichtigt,
verdient kaum neben Fulda genannt zu werden.
Zu verschiedene» Vergleichungen fremder Sprachen habe
ich mich Buttmann's griechischer und Grvtefend's lateinischer
Grammatik, zweier gründlicher und weit vorgeschrittener
Werke, bedient. Wie zaghaft muß daneben noch die deutsche
Sprachwissenschaft auftreten. Für das Böhmische, Kraineri-
schc, Pohlnische, Russische, Serbische benutzte ich Dvbrowsky
(Prag 1809), Kopitar (Laibach (1303), Bandtke (Breslau
1808), Vater (Leipzig 1303), Wuk Stcphanowitfch (Wien
1314); für das Italienische Fernow (Tübingen 1304), für
das Prvvenzalische Raynouard (Paris 1316). Im Französi
schen und Spanischen sind mir keine gute Hülfsmittel bekannt.
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