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Urtext In Alfreds Ueberfetzung des Beda aufgenommen woy
den ist (e<>. caniakr. 1643. pag.328.). Vergleicht man die
Sprache und Alliterarion dieses/ also aus der Mitte des sie-
denken Jahrh, rührenden Denkmals mit jener großen Para,
phraft/ so ergibt sich freilich kein bedeutender Unterschied,
allein auch die übrigen angels. Gedichte des achten/ neunten
und selbst zehnten Jahrh, weichen wenig davon ab. Das
Studium der Paraphrase wird für die Formen und Wen
dungen der altsacl fischen Evangelienharmvnie großen Dienst
leisten. — Das Lied von Beowulf (wohl gleiches Al
ters mit der Paraphrase) herausgeg. von Thorkclin unter
dem nicht sehr passenden Titel r de Danorum rebus gestis
sec. 111 et IV. (!) Havn. 1815. 4. mit einer häufig ver
fehlten lateinischen Ueberfetzung. — Fragment von Ju
dith (aus dem neunten Jahrh.) 356 Langzeilen; hcrausgcg.
von Thwaites hinter dem Hcptateuch, Oxford 1698. 4. —
Alfreds allikcrirende Ueberf. des Dvckhius de consola-
tione (zweite Hälfte des neunten Jahrh.) herausgeg. von
Rawlinson Oxf. 1698. — In der (hinter Alfreds Veda)
herausgegebenen rhronologia saxonica sind verschiedene/ zwar
wie Presa abgedruckte/ aber allirerirende Lieder (aus dem
zehnten Jahrh.) aufbewahrt, nämlich S. 555. 556. das schöne
Lied vom König Aethelstan (Edelstein), wovon cs
noch andere Abdrücke, aber keine richtige Ueberfetzung gibt;
S. 557. ein kurzes Lied von König E a d m u n d; S. 559.
560. Lieder von König Eadgar. — Kleinere Gedichte
finden sich bei Hickes, und sonst gedruckt.
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Unter den prosaischen Denkmälern habe ich zumal Alfreds
Uebertragungen von Beda und Orosiuös'(die von Gregors
cura pastoralis ist noch nicht gedruckt), sodann Ochares und
Wulfstanö Reisebcschreibung (zuletzt herausgeg. von Ingram,
Oxford 1307. 4. und Rast, Kjöbcnh. 1316. 3.) gebraucht,
auch des Thwaites Heptateuch und die angelsächsischen Evan
gelien in Junius Ulfilas., Desgleichen die angelsächsischen
Gesetze in Lambards Archäonomie und Wilkens vollständiger
rer Ausgabe.
fei ißt
Die angelsächsische Literatur stehet an Reichthum und Gehalt,
weit über der althochdeutschen und weit unter der altnordischen.
Die alcsachflschen Heldenlieder sind, gleich den gothischen und alt
hochdeutschen, auch verloren gegangen, wenige Spuren im Beo
wulf beweisen ihr ehmaliges Vorhandcnseyn. Die Dicht
kunst nahm seit der Einführung des Christenthums eine geist
liche Richtung, der wir wohl manches merkwürdige Gedicht
verdanken; aber um die Freiheit und Volksmaßigkeit der
Poesie war es geschehn. Die Form der Alliteration währte
noch bis ins zehnte, ja elfte Jahrhundert fort, allmalig dran-
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