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einige Beispiele zeige»: »6 k.nä. 52. l. uns» smahu ni-
J&tct (nostra exigua hutriililas.) 136. fslVCttt WankvNti (sunt
labaniia haec regna, i. labaal)!. 15/98- "i (olim, dtNN
bei halun könnte nur der Acc. iuuih, nicht der Dat. in
stehen) l. 13/ 88- gifahe ist Verbum, nicht Subst.; das. 95.
rherer situ (itle mos) 1. 20, 20. himilv gizengi, IV. 26,53.
himilogizango ist das angeliächsische heofone gelcnge(Oäklm.
20, 8-) l- 26, 4. rein (i- tig», nicht mundavii) 11. 16, 27
ging ent gewiß nicht ambulant. sondern gingen heißt:
sich befleißige», streben, sehnen, svergl. 11.21,59. V- Ir /
58. woher das Subst. gingo (Hang) V. 23, 83-] Hl- 5/ 15.
wie kann rah von rachon stammen, es heißt: reprelre».
klii. V. 5, 19, gifnah ist allein richtig. V. 12, 179. bei luad
hat Diet. v. Stade völlig recht. Solcher Mangel lassen
sich noch viele ausstellen, das Hauptwerk unserer alten
Sprache sollte aber in recht reiner Gestalt erscheinen; da
durch, daß der Reim die Sprache zwangt und Otfried in
mystischer, ziemlich dürrer Auslegung frei umher schweift,
wird er ungleich schwieriger zu bearbeiten, als eine der
anderen Quellen, denen gewöhnlich lateinischer Text zur
Seite steht. Otfried lebte im Bcnedictincr Kloster Weißen
burg (im Elsaß); woher er gebürtig, weiß man nicht, könnte
aber aus der einen Zuschrift des Werks an den constanr
zer Abt Salomo 1. (der noch 862 in einer Urkunde bei
Neugart Nr. 409. erscheint) und aus der Nachschrift an
die St. Galler Mönche Hartmut (der 872. Abt zu St.
Gallen wurde) und Werinbcrt muthmaßen, daß er in
Alemannien oder Schwaben (suaborichi, wie er es selbst
nennt) zu Haus war *). Die erste Zuschrift an König
Ludwig (den Deutschen) und die zweite, in lateinischer
Prosa abgefaßte, an Lintbert (seit 363) Erzbischof zu Mainz
dienen gleichfalls zur Zeitbestimmung; nach 363 und vor
872 muß die Dichtung gefetzt werden. In der venera»-
da matrona Judith, auf deren Wunsch sie unternommen
worden, (V 25, 15. spricht er von Freunden, die ihn ge
beten) kann auf keinen Fall die schon 842 verstorbene Kai
serin Judith gesucht werden. Die Mundart scheint mir
alemannisch und nicht fränkisch in dem Sinn, wie ich es
hier unterscheide; denn wenn Otfried selbst von der frän«
fl.)
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kischen Zunge**), in der er schreibe, redet, so bezieht sich a J^ v o
*) Die rührende Stelle r. »8,73 - 84. scheint sich stuf sein eignes
Heimweh zu beziehen.
“3 Merkwürdig sind die Klagen des lateinisch gelehrten Mönchs
über die Ungefügsainkcit^einer Muttersprache. In der Vorrede
5 V. 6
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