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dän. Dibl. Copenh. 1738- 8. Stück 2. E. 326-409. Jeder
dieser Abdrucke gründet sich auf eigene Copie und in meh*
rern Stellen weichen die Lesarten aller dreie ab. Stoff*
gaards Abschrift ist bei weitem die genäuste, doch auch
nicht ganz fehlerfrei *). — Die Sprache dieses wichtigen
Denkmals ist verschiedentlich weicher, als in andern alt*
hochdeulschen Quellen, weshalb der unbekannte Uebcrsetzer
ein Franke gewesen seyn könnte; er schreibt dH statt th;
und laßt das Kennzeichen im Nom. der Adj. weg rc. Die
Version ist nicht knechtisch, aber ängstlich.
2) Uebersctzung der Benedictusregel, von einem St.
Galler Mönch Namens Ker o (d. i. Gero, Gere) um 720,
aber steif und geistlos verfaßt, j. B. deliderstione Zg>>.
nimmt er für zwei Wörter und verdeutscht: fon frihalse;
»tisthu-inia« opt ram äsmus^yb. furipurti werah kcbames;
inorok« 45b. sjtilihho, als ob cs von MOS käme, da es
von mora stammt; das Deponens gibt er durch Umschrei*
bung des Passivs, als: imitaurur durch: sink kelcisinit
eic. Dennoch hat diese Arbeit für uns den größten Werth
und bewahrt uns manche bald nachher verschwundene
Form. Die Mundart ist alamannisch und liebt k für g;
t für d; ua für uo; qhw für qu; hl. hr für l, r u. dgl. m.
Die erste Ausgabe nach der einzigen, wie schon Mabillori
sah, vermuthlich gleichzeitigen Sk. Galler Handschr. er*
folgte in Schillers thes. und ist nicht wiederholt wordtn.
Z) Exhortatio ad plebem Christ, (gewiß aus dem achten
Jahrhundert) ein zwar kleines, aber merkwürdiges Stück
in zwei Hff. zu Cassel und München (ehmals Fulda und
Freisingen) vorhanden. 'Aus jener gab es zuerst Houin-
ger Hüt. Eccl. N. T. VI11. p. 1220. wiewohl fehlerhaft,
und gegen die richtige Lesart **) der Hs.) aus der Münch
ner Docen (Misc. 1. p. 4 8-) heraus.
4) Die sogenannten fränkischen Kirchenlieder (gleich
falls aus dem achten Jahrh.) von Junius irgendwo ab
geschrieben und jetzt in seiner Copie zu Oxford. Es ist
eine bloße Jnterlinearversion vier lateinischer Hymnen ad
noctem und ad matutinum und das Te Deum, im
Deutschen also baard Prosa; fränkisch ist die Sprache
schwerlich, eher allemannisch.ss Drei derselben machte Hickcs
zuerst bekannt, nämlich hymn. noct. und mat. L. in seil
Mickacler Ilt- 84 - >54. wiederholt blo< den schilterstben Ab«
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