zweite starke Deel, als: hutari, waltari, helisachari, gnnr
tahari, gulfari, itheri, rachiS, adalgis ec. Starke Masc.
erster Deel, endigen dagegen schon häufig auf die bloße
Wurzel ohne Kennzeichen: liutbrand, wuotan, wvlfhetan
(nordisch ülfhedinn), ratan, thegan, thruant, wcrdant, wie-
laut, aistulf, faramund ec. oder haben das lateinische -u»
childebrandus, rauchingus, nivclungus, faramundus ec.
8) Feminina der starken vierten Deck, verrathen sich hingen
gen im Fränkischen ec. durch die lateinische Endung - b,
worauf das i des Gen. und Dat. natürlich einwirkte.
So findet man: albvfledis, ansfledis (allemaunisch -flat)
theodvbaudis, leudobaudis, winobaudis, friobaudiö, an-
sirigildis, und ähnliche Zusammensetzungen mit: -gar-
dis, -gundis, -drudis, -hildis; seltner die lateinische
Endung - a, Gregor der Große und Paul Diac. würden
flatt rtieoclelinä». rollmunda dem deutsche» Sprachgeist
gemäßer: tbeodelindi«, rallmundb latinisirr haben. Rich
tig aber steht die Endung -a in weiblichen Rainen der
ersten starken Deck. z. B. bmina, uag*»ta etc.
o) Endlich läßt sich auch das n der schwachen Form in den
Ablativen und Genitiven lateinischer Weibsnamen deutlich
erkennen, z. B» karane, adalvaranv, madalbertane, ade-
lane (Mabillon Nr. 46. 49. 60. sämmtlich Dipl, des ach
ten Jahrhunderts). Allcmannische Urkunden haben zuwei
len die regelmäßigen Genitive: jlinun, helispun rc.
Mit diesem geringen Licht über den Zustand der deut
schen Declination in dem bedeutenden Zeitraum, der zwischen
der gothische» Bibelübersetzung und den althochdeutschen
Denkmälern des achten Jahrhunderts liegt, müssen wir uns
in Ermangelung besserer Quellen begnügen. Daß die Spra
che nirgends Sprünge gethan hat, erhellt schon klar genug.
Roch wichtiger ist aber eine Folgerung, welche für die Ver
wandtschaft der einzelnen Mundarten deutscher Sprache, wie
mir deucht, dennoch daraus gezogen werden kann. Man
sieht, daß die Gothen und die ihnen näher verbundenen
Stämme, namentlich die Gepiden, Heruler und Vandalen *)
einen Gegensatz in Sprache und Geschichte zu den Longo-
harden, Baicrn, Burgundcn, Alemannen und Franken bilde
ten. Einem dritten Haupstamm gehören die Sachsen, West-
phalen, Friesen und Angeln an und vermitteln wiederum die
Verbindung mit dem vierten Hauptstamm, nämlich dem nvr-
*) Einzelne vandalische Namen auf 0 (statt des gothischen a)
als: gento (oder genzo d. i- gcnfv) gildo scheinen zu wider«
sprechen. SS findet sich aber auch helbica (männlich).