XL! II
setzt, aber: reutone», licrrriiiwne», ingasvons», ikacvo-
ni-8, l'uiones, vangioncs, semnone», gothone» *)j
Gtrabo: xypowitot, x xTT01 ’ n&pxoßzvvoi, »oi-Foi etc. aberr
asfuiuvte, ßovytkixv»t etc., so ist das nicht zufällig, son-
der» die richtige Ucbertragung der von dem Römer ver
nommenen deutschen starken und schwachen Form auf die
analoge römische und griechische. Wie die damalige deut
sche Endung des Nom. Pl. genau geendigt habe, können
wir freilich nicht sehen, wohl aber, das; die schwache Form
mit Einschiebung des n erzeugt wurde. Der beobachtete
Unterschied paßt viele Jahrhunderte lang auf die meisten
einzelnen Völkernamen (vergl. die Declination S. 275 278.)
man hat bis 1300. fwabe aber g 0 then (nicht fwaben
und gothe) im Nom. Pl. declinirt aus demselben Grunde,
weßhalb tö luevi und gothone» (nicht snevones und go-
thi) heißt. Hieraus läßt sich für die richtige Etymologie
dieser Völkernamcn folgern, z. B. welche Unwissenheit es
verrathe, bei iugaevone», istaevoiu'» an unser: wohnen zu
denken, da das v offenbar nicht zur Wurzel, sondern zur
Ableitung, und daS v » zur Endung gehört (wie z. B. im
gothischen Nom. Pl. wilwans, im althochdeutschen wita-
won, virlui). Oer Nom. Sing, lautete folglich: ingaevo,
illaevo; gaevo wäre unbedenklich das gothische gauja,
gawja (incola» der das Galt bewohnt), in-gaevo mit
hin in - gawja (althochdeutsch etwa ingawio) d. h. der
in - wazar findet), — wenn nicht der Volkssage zu Ge
fallen der Stamm ingaevo von dem Sohne des Main,»»
Ingo (altnordisch Kngi), wie der Stamm Kern,inc» von
dem andern Sohgie Hermin benannt seyn soll. Am un
verständlichsten bleibt jliaevo. (Vergl. irlkaevo bei Gruter
5Z2, 7.). —
Diese Folgerungen lassen sich etwa für die Beschaffen
heit unserer Declination in den ersten Jahrhunderten aus
so sparsamen Quellen ziehen. Eine andere Frage: ob sich
auch schon die (unleugvar vorhanden gewesene) Verschieden
heit der Mundarten bei so mannigfachen Völkern erkennen
und nachweisen lasse? kann freilich nicht andere, als noch
unbefriedigender beantwortet werden. Es ist anzunehmen, daß
die Römer zumeist die Mundart derjenigen Deutschen ver
standen und sich danach gerichtet haben, mit welchen sie in
häufiger Berührung standen, dies sind namentlich die bata-
vi, canninefates, uüpii, frifii, bructeri, tencteri, cheru-
•) Der Grieche Pytheas (über 300 Jähre vor Chr. kannte und
nannte schon gaUOiieS un!> teutone«. (Püniuj 37, 11.),