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des Fcm. vor denen des Mast.; die ratteren des Adjectivs
vor denen des Substantivs. Die lebendige, starke Form
nimmt ab; die bestimmte schwache zu, sie hat in der Aru
Wendung mehr Schärfe. Aus demselben Grund folgt der
steigende Gebrauch des Artikels. Auch im Syntax werden
wir die Regel bestätigt finden. Der alte zeichnet sich aus
durch seine natürliche Mannigfaltigkeit, der neue durch Io*
gische Bestimmung. Nach dem alten Syntax hängen fast
von jeder Präposition für die einzelnen Fälle besondere Ca*
sus ab, die Flexion scheint noch die Sache mit auszudrücken;
nach dem neuen fließt aller Begriff beinahe blos aus der
Präposition und die Flexion wird gleichgültiger. Die Vers
Minderung der Genitivconstructionen, das Zusammenfallen
der Dativ, Ablativ, Instrumental und Locativformen in eins
einzige bezeichnen die abnehmende poetische Fähigkeit der
Sprache, zugleich lehrt das letzte Beispiels wie frühe schon
einzelne Züge dieser Richtung vorkommen können, während
das Ganze noch in großer Dollkoinmenheit dasteht.
13) Eine Flexion, die seltener verwendet wird, erhalt
sich bisweilen langer, weil der häufige Gebrauch abschleift,
jene erscheint wie ein einzelnes Wort und bleibt dem Ge*
dächtniß treuer eingeprägt. Das sicherste Beispiel hierfür
dürfte der Conjunctiv gewähren. Obgleich er schwächer ge,
zeichnet war und organisch betrachtet früher untergeht, als
der Indicativ (<§.617.); haben sich dennoch in ihm manche
Kennzeichen bewahrt, ja seine Formen dienen anomalisch
zur Ergänzung ausgegangener indicativer. Das m der ersten
Person Sing, ist ihm großentheils verblieben .(S. 624.605.)
das der Ind. häufig nur im Plur. beibehält, überhaupt
scheint die Aehnlichkcit des Conj. mit dem Plur. Ind. an
mehr als einem Ort von Bedeutung, z. B. bei dem Abr
laut, und dem - dcdun, dedi der gothischen schwachen Form
(S. 562.). Das eigi dauert im Sing. Conj. fort, als es
der Sing. Ind. bereits eingebüßt hat (S. 482.); ebenso
das Prät. Conj. lrals. nachdem im Ind. schon eine andre
Wurzel eingedrungen ist (<S. 597.)« Die II. Prät. Sing,
wird aus dem Conj. ersetzt (S.568.), das anomale Hülfü»
wort wollen neigt sich offenbar zur conjunctiven Form (S.
439.483.) und die Volkssprache, welche sich des Prät. Ind.
nicht mehr bedient, läßt das Prät. Conj. fortgelten (S.
S93.), vergl. die nordischen Formen greri, seri (510,579).
14) Zu der Verdrängung der ohne Zweifel bei dem ge*
sammten deutschen Stamm früher gegoltenen Alliteration
und Einführung des Reims mögen äußerliche Ursachen mit»
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