»72 Declination der Eigennamen.
L) Uebergänge und ungrammatische Misbrauche sind zumal
chen Kl. ui. elfen Man. 2,58'- Acc. heiligen Man. 2,
77'- In solchen Eigennamen hat sich länger als in den
andern Substantiven die oblique Endung -un erhalten.
Ein Dipl, bei Neugart vom Jahr Hzz. Nr. 85°. ent
hält: “silias ludentun, pertun.” Sv auch gesun
Man. 2, 58'- gep u n Man. 2,75b.
der Reimpoesie zuzuschreiben, j. B. der Acc. chnmhil-
den N:b. 196. der Acc. dietriche Kl. 1035. der Nom.
e;el Kl. 1427. der Dat. ezele Kl. 352. der Gen. chrimr
Hilden Kl. i8y. 265. der Dat. prunhilden Kl. 3408. Sie
finden häufiger als bei gewöhnlichen Substantiven statt.
VI. (Neuhochdeutsch.) Die Deck. ist sehr verderbt und
unvollständig, gewöhnlich ersetzt der Artikel die Bie
gungen.
1) Starke männliche Eigennamen, als: ludwig, karl,
Wilhelm haben im Gen. s: karls, ludwigs. Dase im
Dat. ludwige, karle wird abgeworfen. Der Acc.
gleicht dem Nom. und die fühlbar noch statthafte Form
-1 n: ludwigen, Wilhelmen ist bei den heutigen Schrift
stellern veraltet, von den Grammatikern falsch verstan
den worden *).
2) Starke weibliche Eigennamen bleiben völlig unver
änderlich , z. B. gertrud, es sind ihrer aber wenige im
Gang, oder es wird ihnen ein e angehängt, worauf
sie zu denen unter Num. 4.) fallen.
3) Schwache männliche Namen sollten so decliniren:
henke, Wille. Gen. henken, willen. Dat. henken, willen.
Acc. henken, willen, allein meistens wird dem Gen.
») Adelung und wohl schon der frühere Misbrauch verwechselt
diese starke adjektivische Endung -en mir der gleichlautenden
schwachen- Wenn gleich letztere dem Dat. und Gen. zukoninit,
so muß erstere auf den Acc. beschrankt bleiben. Falsch ist eS
daher im Dat. r» setzen: Wilhelmen, Adclnngcn, obgleich Men-
kcn, Göthen richtig wäre. Nicht anders beurtheile ich die
(wie im Althochdeutschen) auch an einigen andern Substanti--
ren merkbare Spur der Endung - n, r B. vatern, brudcrn,
richtern, (Adelung,§. >87. und sZL- auch niemanden statt nie-
mand gehört dahin.), sic kann nur dem Acc. gelten und würde
in den übrigen Casus eine schwache Form bedeuten, welche
aber solchen Wörtern nicht justcht. DaS wird rum tleberfluß
damit bewiesen, daß man von weiblichen starken Wörtern keinen
solchen Ace. (r. B. muttern, schwcstcrn) bildet; sodann, daß
der Gen. kein n einschiebk, s« vakcrS, niemandes, nicht va»
ternS, niemanden«.