sz2 Erläuterung der Adjectivdeclinatlon.
U) Die genannten Einschaltungen des r, m und n gehi-
ren zu dem Wesen der betreffenden Casus, eben weil
sie blos in ihnen vorkommen d in andern Casus
wieder wegfallen. In der Ge^ ,te der Sprache for
dern sie aber noch einen andern, erweiterten Gesichtspunct.
4) Der Vocativ wird dem Nom. (und nicht dem Acc.)
gleich gehalten, hat mithin keine eigenthümliche Form, folgt
aber bald der starken, bald vorzugsweise der schwachen
Declination.
5) Von den allgemeinen Regeln der Substantivdeclination
(S. 140. 141) gelten auch für das Adj. Hl. IV. VI. VII.
Vlll. IX. X. XI. nicht aber l. V. und XII. Die Regel
II. könnte für das Adj. leicht misverstanden iperden, da
auch der Dat. Sing. Femin. und Gen. Pl. das r haben *).
Nöthige Erläuterungen zu den einzelnen
Sprachen.
Gothische Adjectivdeclination.
1) Den zu der Casusendung gebrauchten Consonanten t, z, m
»Md n folgt getvöhnlich ein Vvcalausgang. Daher ist die
Endung des Nom. Neutr. -ata, des Acc. Mafc. -ana,
des Gen. Femin. raizos, des Gen. Pl. -aize -aizo,
des schwachen Pl. Neutr. -ona und das m im Dat. Sing.
wird sogar verdoppelt ramma **). Consonantausgange
hingegen haben der Gen. Masc. Dat. und Acc. Pl.
2) Auffallend und gegen die Analogie aller anderen deut
schen Sprachen streitend (vergl. indessen S. 201. Anm.4.)
ist, daß der weibliche Dat. Sing. des im Ge», herrschen
den Consonants entbehrt, d. h. daß es blind-ai und
und nicht blind aizai heißt. Man sollte letztere En
dung um so mehr vermuthen, als sich im Pronomen neben
dem Gen. izvs, thizos der Dat. izai, thiz ai findet (und
*) Regeln, die durch alle bisher berührte fremde Sprachen gehn,
find hauptsächlich Vil. und X. die Gleichheit des neutralen
Acc. mit dem Rom. und dcS neutralen Nom. Pl. mit dem
weiblichen Nom. Sing. (Man vergl. das lateinische boi,,:
lona, das slavische bosa: bosa, prawe: prawe).
") Statt rama, vergleichbar der oben S-8- ru bemerkenden
Doppelung des n im Worte man und S.»?6.vvn sin in sinne.