Full text: Deutsche Grammatik (Erster Theil (Erster Teilband))

Anomalien der Steigerung. ajj 
und meist. — DaS Adverbium dieses Begriffs lautet 
im gothischen filu (voKv), althochdeutsch filu, vilu; 
mittelhochdeutsch vil, vile; altsachsisch feala, altnor> 
disch nur in Zusammensetzungen fiöll- übrig. Aus die» 
scm Adverbium hat sich allmälig das neuhochdeutsche Adj. 
entwickelt, denn Ulf. übersetzt *oAAo< durch managai, im 
Tatian steht für ir»ckü beständig manage, und cs ist feh« 
lerhaft, schon zur Zei 
anzunehmen, wofür j 
i 
6) (paucus) gothisch fawö? ^avvn indesten nur irer Pl. 
fawai vorkommt, althochdeutsch so he (pauci), fohln 
(pauca); altsächsisch feawa (pauci) feawosta (paucillimi); 
altnordisch far (paucus), fair (pauci), Comp, farri, Superl. 
fästr; dänisch faa, färrc, färrest; englisch fcw.— Dieses 
Adj. wird im Althochdeutschen bald durch luzil, minniro, 
minnist ersetzt, und ist um die Zeit des Mittclhvchdeuk 
scheu schon gänzlich eingegangen. Die heutige Sprache 
gebraucht: wenig, weniger, wenigst, und im.Adv. dm 
neben auch: minder, mindest. 
7) (vetus) altnordisch gamall, Comp, elldri. Superl. M-mtf 
ellztr; dänisch gammel, äldre, äldst; der im 6. A. st« '/; 
hende Comv. aldiza laßt über dm Pos. ungewiß, welcher f 
vielleicht nicht alds und etwa gamals lautete? Auch " J J. 
im Althochdeutschen scheint ein solcher Pos. früher dag« 
wesen zu seyn, wie die mit gamal- oder kamal- zur 
sammcngesetzten Eigennamen ^hinreichend beweisen *), nicht 
weniger das vorhanden?Msachsische gamol, gamele. 0 . 
Allein bereits im achten Jahrhundert war der Pos. 
alt allgemein üblich. — Der gothische Superl. sinir (] 
stans (Trpe<Tßvrepoi) verlangt einen Pos. sius **) zudem U/Vu ' 
sich bas vorfindliche sineigs verhält, wie thiutheigs zu J( 
rhiuths) und einen Comp, siniza. 
8) (prior, prlmus) zu welchem Pos. gehört der gothische 
Comp, airiza («/>x«<°r)? althochdeutsch eriro, Superl. 
eristo. Das Adv. air, altnordisch är, althochdeutsch 
•) Ich be-nüzc mich hier mit dem Beispiel de- kamelv auS 
WalthariuS v. S7S- S8S- 
»») Daher stammt das altfränkische scneschalk (ältester Hostie/ 
ner) und der burgundische Lbcrpricstcr; /.mm. M»re»Uinu, 
2g. cap.4. tl»L«r«1os apud .Burgundios oit>nium 
mnximu» vocaiur Sinistus.** slNetgs ist feist 
Wert, sondern gleicht dem lateinischen rufällig-
	        
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