i3» Erläuterung der neunMischen Subst. Declin.
2) Abgeworfen ist der Vocal der Endung: a) bei den Wör
tern der ersten weiblichen Deck, ung, in, iß. Schon
die Minnesänger schwanken zwischen inne und in und
man liest kuneginne neben kunegin vergl. Trist. 7597.7622»
7647. 9497 mit 7630. 7631. 7851. 9494. rc. b) im Dat.
Sing, und Nom. Pl. der starken Masculine und Neutra
auf el, en, er. c) Im Gen. und Dat. Sing, der vier
ten weiblichen Declination, d) Dei den Endungen er e der
männlichen zweiten Declination, «-) Bei den Wörtern der
zweiten neutralen Declination, f) Bei vielen einzelnen
Wörtern ehmals der männlichen und neutralen schwachen
Deck, die dadurch zum Theil in die starke Deck, übergeführt
worden sind, z. B. Hahn, vhr; Gen. Hahns, vhrs *). —
Sämmtliche Fälle und ihre Wirkungen, namentlich die
eigentliche Aufhebung der zweiten starken Declinationen,
sind bei der Darstellung der einzelnen Declinationen selbst
erörtert worden, sämmtlich aber auch nur allmälig ein
getreten.
3) Verblieben ist das e in der Schriftsprache hauptsächlich
bei den weiblichen Wörtern statt der alten Endungen a
und i, zum Beweis, wie tiefgegründet dieser weibliche
Vocalausgang von jeher gewesen seyn muß. Sodann erläßt
die Schriftsprache dieses e auch nicht in dem Nom. Pl.
der männlichen starken Declinationen, eben so wenig
im Pl. der starken neutralen Deck. Der letzte Fall ist zu
gleich der einzige, wo die neuere Sprache, verglichen mit
der mittelhochdeutschen, ein e gewonnen hat, und es ist
freilich als ein Vorzug anzusehen **)♦
4) In dem Gen. und Dat. Sing., Masc. und Neutr. stößt
die heutige Schriftsprache das c nach Gefallen aus oder
nicht; man sagt: tages, Wortes, diebe, Hause neben tags,
s *) In Zusammensetzungen tritt nocli die alte Form heraus, z. B.
.hahncnkamm, Hahnenfeder/ ohrenbeichce ». f. w.
*') Dies kann als ein Sieg der milderen niederdeutschen Form
über die härtere oberdeutsche betrachtet werden. In oberdeut
schen Schriften des vierzehnten und fünfzehnten Jahrhunderts
steht noch ganz der alte Pl. Dergl. Hauch scripu. 1. p. 247.
chint. 250 iar. 259 wort. 39» iar. swcin; Prosa hinter dem
Zürcher BvncriuS v- 247. rar. -58 land. Wetterauische Urk.
des vierzehnten Jahrhunderts schwanken dagegen, j. B. in
Senkenberg sei. li. p.Zog. jare. Zt6. iare. dörfcre. Ul. 527. iare,
aber Hl-SbZ. gut. ll.zrg.gut. z»6. gericht. Fischart und PH.
von Sittewald gebrauchen meistens die P!. ohne e, als: wort,
thicr. ding. land. wcib. taub. haar, selbst Schottel j>. 297, stellt
nach iahr. thal und ort aus.