Erläuterung der mittelhochd. Subst. Declin. 175
männlichen und neutralen Deck. (N. hat z. B. Haltare.
seledare. vaz arcnde. chunne. stuppe) in der vierten männ
lichen und weiblichen Decl. (iN. yat kulte 73,8. truoche
69, 34 rc.) und im anomalen Pl. der Neutra, welcher
jetzt auf er lautet. In der weiblichen zweiten Deck.
dauert das i aber fort (dl. hat: abvlgi. hei i. hohi. guvl-
lichi re.) Im Femin. der schwachen Deel, behauptet sich
un, im Masc. und Neutr. aber wird on schon durch
e n ersetzt (N. brunnen 73,15. mennisccn 96,5. namen
118,132. vren 57,5. ougeit 118,136 jc.) und vom Gen.
jJMt. zuweilen das letzte 0 abgelegt (menniscon dl. 24,12.
neben wellvno 64, y>). Der Gen. Pl. starker Deel,
lautet stets auf 0, außer in den vierten Declinationen
zuweilen auf e (statt eo) tugede N. 63,7. neben tugedo
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cl) Im elften Jahrhundert scheint diese Lage der Endun-
gen ziemlich fortzudauern; nur findet sich gar kein j
weiter, selbst im Femin. zweiter Deck. nicht mehr (W.
hat: scarfe. heitere rc.). Der schwache Gen. Pl. endet
entschieden auf 0 n.
e) Im zwölften müssen allmalig die noch übrigen Endun-
gen 0 und a, zumal im Nom. und Gen. Pl. der starken,
und insgemein in der schwachen Deck. das e angenom
men haben. Im Lied von S. Anno sind noch Spuren r
herro. manno. stimm«. Das u n der schwachen weibli
chen Deck. scheint zu allerletzt dem en gewichen zu seyn
(Vergl. Anno Z. 839 kirich u n und die Declination der
Eigennamen).
4) Die Pluralendungcn auf er haben sich nicht gerade ver
mehrt, eher vermindert, doch muß Den Belegen S.98.
hinzugefügt werden: rosset (equi) märe von den lüge-
nen Z. 54. Im Lohengrin S. 144 str. 573 steht als Sing.
ein igels porster, welches man mit porstirom oben
S. 44. und mit der Bemerkung S. 152 vergleiche, daß
diese Wörter schon im Sing. auf er geendet haben könnten.
5) Ein wichtiger Behelf ist der Sprache des dreizehnten
Jahrhunderts in dem Umlaut verblieben. Wiewohl das
i der Endung, welches ihn allein erzeugen konnte, ver
schollen ist; so hat er sich zu stark den Wurzeln eingedrückt
und wahrt auch bei dem e fort, von dem er in so fern
abhängig erscheint, als bei dem Wegfallen der Endung e
auch der reine Laut der Wurzel zurückkehrt. Allein man
kann dem e darum keine Erzeugung des Umlauts zuschrei
ben, weil es ihn nur i» den Fällen des alten i neben sich