i7o Erläuterung der altnordischen Subst. Declin.
ölld, mit derselben Bemerkung. 4) Einzelne Nvmi<
native der ersten weiblichen Decl., als: giöf, sök
früher einmal: giafu, saku. 5) Die ohnedem dem
Sing. Femin. analogen Nom. Pl. Neutr., als: föt,
Körn weisend auf: fatu, barnu. Der Beweis,
daß in allen diesen Wörtern a der reine Wurzellaut
war, braucht kaum geführt zu werden, er liegt theils
in dem Gen. Sing. und Pl. deren Endung a die das
u begleitende Hemmung wieder aufhob. Vergl. mar
gar, ver-alldar, sakar, handa, darr«, fata,
barna, theils in der Einstimmung anderer Sprachr
stamme. So entspricht das nordische lögr und hörr
genau dem althochdeutschen lagu und haru; föt,
blöd genau dem sächsischen bla du, fatu, und selbst
giöf dem hochdeutschen und angelsächsischen gibu,
gifu. Die ganze Untersuchung gewährt wichtige Folr
gerungen: a) die frühere Bedeutung der dritten starr
ken Decl. erhellt immer mehr. b) Zugleich zeigt sich,
wie früh schon die erste weibliche Decl. sammt dem
damit verwandten Pl. Neutr. die noch ältere Endung
a verlassen und gleichfalls u angenommen hatte, welr
ches eine nachtheilige Mischung mit den Wörtern der
dritten Decl. zur Folge haben mußte, c) Es ist schwer
zu sagen, ob in den hierher bezüglichen Wörtern der
beiden vierten Declinationen die Endung u oder die
übrigen nicht zu ihr passenden Formen die frühere Ab
weichung gewesen sind. 6) Der festere Haft des u im
Acc. Pl. und schwachen Femin. folgt aus dem früher
damit verbundenen n, beweist also mit dafür, e) Man
braucht nur einen Schritt weiter zu thun, um auf
demselben Wege zum Verständniß der nordischen For
men belgr, gestr, beckr zu gelangen. Wiedort
das u, scheint dabei das i gewirkt, und den reinen
Laut a aus der Wurzel gedrängt zu haben, wenn er
gleich jetzo nirgends, selbst im Gen. nicht mehr hervor
tritt. Beweis sind auch hier die hochdeutschen For
men: balg, gast, bank mit ihren Umlauten. Doch
gehört diese Bemerkung nicht mehr zu der nordischen
Declination, die sich an den dermaligen Wurzellaut
halten muß, sondern in die Lehre von der Bildung
und Aenderung der Wörter überhaupt.
v) Der durch die Endungen i erzeugte Umlaut kann
nunmehr leichter gefaßt werden, als oben bei der
Darstellung der Declination selbst, wo auf die heutige
Gestalt der Wurzel im Nom. und Acc. Sing. Rück-