Full text: Deutsche Grammatik (Erster Theil (Erster Teilband))

Erläuterung der altnordischen Subst. Declin. 169 
ir, welche unter gewissen Umständen und zwar das u 
die Wurzel a in ö; a in au; ü in ä — das i hinge- 
gen die Wurzel a in e; 0 in y; a in ä; i« in i zu 
wandeln pflegen. 
«) Die Endung u wirkt jedesmal, wo sie steht, in allen 
starken und schwachen Declinationen auf den Wurzel 
vocal a zurück und lautet ihn um in ö (au). Nament 
lich gehören hierher: i) der Dat. Pl. auf u m, als: 
dögum, mögum, dölum, giöfum, tönnum, 
iördum, fötum (vsl-,), hönum, hörpum, 
hiörtum. 2) Der Acc. Pl. Mafc. dritterDecl. auf 
u, als: mögu, fkiölldu. 3) Der Dat. Sing. 
Femin. vierter Deck. auf u, alsr i ö rdu, ver-ölld u. 
4) Alle Casus auf u der schwachen weiblichen und neu 
tralen Deck., als: sögu, hörpu, tölu. — Aus 
zunehmen ist allein die Endung ur im Gen. Sing., 
Nom. und Acc. Pl. der dritten weiblichen Deck. wo 
die Wurzel nicht in ö, sondern e umlautet, als: hen- 
dur, tennur *). Vielleicht ist hier früher die En 
dung ir gewesen? (Vergl. im Verfolg den Umlaut 
durch i.) — Auf andere Wurzellaute äußert das u 
keinen Einfluß, namentlich nicht auf a, außer wo ng 
unmittelbar dahinter steht, als: gänga im Gen. gön» 
gu oder gaungu; und auf 0, welches vor der Endung 
ur (nicht vor um) in ä übergeht, vergl. bätur, fä- 
tur von bot und föt. 
ß) In vielen Fallen sehen wir dieselbe Wirkung des 
Umlauts eintreten, wo die Endung u jetzo fehlt, aber 
ehmals gestanden haben muß. Dieser Satz ist für die 
deutsche Grammatik von großem Werth, und wirft 
Licht auf die Declinationen der dem Nordischen ver 
wandten Stamme. Hierher sind zu rechnen: i) die 
Nominative der dritten männlichen Deck., als: lögr, 
mögr, völlr, knörr, welche auf die alte Wurzel 
lagu, mag», vallu, knaru zurückweisen. 2) 
Die Nom. der dritten weiblichen, als: hönd, mörk, 
tönn, deren Umlaut gleichfalls nur aus den frühern 
Endungen: handu, marku, tannu folgt. 3) Ein 
zelne Nominative der vierten männlichen und weib 
lichen Decl., als: dörr. hörr(Unum). iörd. ver- 
') tennur gehört auch im gothischen tunt bild jut 
dritten Decl., ist aber männlich (Marc. 9, >ü-) Dcrgl. das 
G-78. unter den Anomalien des Mast- erwähnte kenn (Di« 
lundarQ- *5, >0 dessen Sing. etwa ladr gelautet habe» dürste.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.