Erläuterung der gothischen Substantivdcclination. 14;
vvmFemin. taihswo Matth. 6,3 einmal auch taihswai
Marc. 16,5. was einen Nom. taihswa nach der ersten
starken Decl. voraussetzt *). Vergl. oben S. 8- man neben
mann« S. 17 und 2Z. kaurn neben kaurno **).
Die bei den gothischen Declinationen S.8.16.17. ange
gebenen Anomalien sind darum so merkwürdig, weil sie
grdßtenthcils durch sämmtliche deutsche Sprachen ziehen, oder
doch lange nachhallen. Es sind zumeist Wörter, wodurch
die nächsten Grade der Persönlichkeit und Verwandtschaft
ausgedrückt werden, und welche, eben ihres täglichen Ge
brauchs halben, leichter abgenutzt und einer einförmigeren
Bewegung unterworfen werden. Das nämliche paßt auf
Wörter, wle: Hand, Fuß, Nacht und ähnliche, selbst zur
Erklärung der später in den Wörtern Herz, Auge und Ohr T
erscheinenden Abweichungen. SolcheSübstantivelassen sich
etwan einem unentbehrlichen>Hausgeräthe vergleichen, das sich
unter der Hand abgreift, aber dennoch nicht aufgegeben,
sondern in mancherlei Weise, so gut es geht, wieder herge
stellt wird.
Insofern man die Grenze der gothischen Bibelübersetzung
vorbeischreiten und in die frühere Zeit hinein Vermuthungen
wagen wollte; ließen sich einige Bedenklichkeiten über vor
gefundene Formen aufstellen, wovon ich hier die nachstehen
den berühren will.
a) Dem Dat. Pl. fehlt durchgängig das Kennzeichen der
schwachen Declination, sollte es aber früherhin statt ha-
nam und tuggom nicht geheißen haben hananam,
tuggonom? Freilich heißt es auch in allen übrigen
deutschen Sprachen Hanum, zungum ohne die Einschaltung
des schwachen Kennzeichens. Allein es lassen sich doch
einige Ausnahmen für obige Vermuthung beibringen, vergl.
den oben S. 26 angeführten Dat. watnam und S. 85 die
nordischen Plurale gumnar, gvtnar, die den Dat. gum-
num, gotnum haben. Die Neigung des schwachen Pl.
•) Man vergl. bas a. s. on trso (»d dextcram) bei Cädm. ge»,
so, dessen Anomalie schon auS der Seltenheit des Ausdrucks
in dieser Sprache folgt, welche sonst swith für recht gebraucht.
**) Dagegen muß, wie ich eben sehe, S. »«. die vierte Anm. ganz
gestrichen werden; der Nom. staina beruht auf einer falschen
Ansicht, und ist nichts als der Abl. von dem gewöhnlichen
Mast. stains. Man construire Jvh. >>,38: hulundi was ufar
tagida staina, die Höhle war zugelegt (überdeckt) mit einem
Steine. Hiernach ist die Iahnische AuSg. im Text S. »24
und der Sprachlehre S. »>.»». zu berichtigen.
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