Neu-Niederländische Sprache.
Es findet sich hier in der ganzen Deel, als Regel
durchgeführt, was wir bei dem neuhochdeutschen Fcmin. be
merkt harten. Der Sing, wird in allen Geschlechtern stark
und der Plur. schwach declinirt; frühere starke Wörter
haben mithin ihren Plur. und früherhin schwache ihren Sing,
nach den alten Formen eingebüßt. Blos bey einigen mannt.
Wörtern hat noch ausnahmsweise ein Plur. auf s statt.
Der Umlaut ist begreiflicher Weise ganz verschwunden *).
Ungeachtet dieser Vereinfachung der Deel, müssen gleichwohl
zur historischen Uebersicht die einzelnen Fälle näher aufge,
stellt werden.
Starkes Masculiuum.
Beispiel: dag Pl. dag-cn
dag - es dag - en
dag - e dag - en
dag dag - en.
So gehen alle einsilbige, als: arm, gast, Pl. armen, gasten
nebst den Endungen auf -ling -ing. Die auf - er
-ae r **) bilden den Pl. meistens aufs, als: vaders. zomers.
zvndaers. dicnaars, doch auch daneben schwach auf en, als:
vadereu. dienaren. Die Endungen auf -el -ein -en
können zwar auch ein s im Pl. zusetzen, als: bochels. di-
stets, bodems. bezems. morgens, pflegen ihn jedoch lieber
auf en zu bilden, als: himelcn. vvgelen. bodemen. Die
neueren Grammatiker wollen das s, wo es eintritt, auch
*) D. h. der Vocalumlaut; wogegen der Consonantumlaut
(wovon unten Rede seyn wird) -seiner als im Hochdeutschen
beachtet ist. Einige Wörter haben ihren Vvcalmnlaut mit in
den Sing, genommen, daß er also nicht mehr dcclinircn hilft,
B. foet (pelte«) hocn (pullu8) luis Pl. luizcn, muis Pl.
muizen, zvcd (bonura). Als Ausnahmen könnten gelten lid
(membium) und schip, deren Pl. leben und schepen
lauten.
**) D. h. nicht blos die ursprünglichen auf are (zweiter Deel.) so«,
dem auch die ursprünglichen auf ar (erste Deel.)