Full text: Deutsche Grammatik (Erster Theil (Erster Teilband))

ia6 Neu-Hochdeutsches Subst. — Starkes Fcm. 
c) Aus der vierten Deck. Hierhin blos farre (juven- 
cus) Gen. farren / statt des alten farr, farres. 
4) Wenige Wörter auf el und er declinircn blos den 
Pl. schwach, wahrend der Sg. stark bleibt (vcrgl. die 
Art des schwachen Fem.), j. B. baucr, nachbar, stachel, 
Gen. baucrs, stachels, im Pl. aber bauern, stacheln. 
Schwaches Femininum. 
Dieses hat, wie vorhin bey der ersten starken Dccl. gezeigt 
worden, blos den Pluralis, indem auch ursprünglich schwache 
Feminina jetzo im Sing. stark gehen; so heißt es im Gen. 
witwe. zunge statt der frühern und richtigern Weise: 
witwen. jungen. Umgedreht declinircn alle Femin. der 
ehemaligen ersten starken Decl. jetzo im Pl. schwach und es 
heißt z. B. nicht mehr: ehre (lionores) Handlunge son 
dern: ehren, Handlungen im Nom. Pl. 
Eine Spur des schwachen Sing. bestehet selbst in der 
ist QitCstmmomPZ »*/ 
Schriftsprache fort, theils in Zusammensetzungen, z. B. Er 
den- glück, Sonnen- strahl, theils in gewissen gleichsam ad- 
verbialischen Redensarten als: mit Freuden, auf Erden, 
von Seiten, aus Gnaden u. dergl. m. 
Schwaches Neutrum. 
Herz und Ohr haben im Nom. Sg. das alte e abgelegt; 
in Auge ist es geblieben. De.n Pl. declinircn alle dreie 
fortwährend schwach, den Sg. auch noch Herz und zwar 
mit dem Gen. auf ens nach der vorhin bey dem Mast. 
Anm. 2. erläuterten Weise. Ohr und Auge biegen hin 
gegen den Sg. stark, Gen. Ohres, Auges. Man könnte 
ihnen jetzo noch das Neutr. Bett beifügen, das seinen Pl. 
schwach bildet: Betten.
	        
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