Schwaches Mafculi'num. 135
2) Beispiele ursprünglich schwacher Wörter, die durch Zu
fügung eines n in die starke Deel, übergehen: ballen. iypwJ- /
bogen, braten, daumen. staden, stecken, galgen. garten.
Haufen, «amen. vrden. riemen. schaden, schatten, trop- “ton /
fen. weisen, willen, zapfen.
Ehmals: bog-e Pl. bog-en jetzo: bog uzen P l. bogen
bog-cn bog-en bogen-s bogen
bog-en bog-en bogen bogen
bog-en bog-en bogen bogen.
Ja es pflegen einige den schwachen Nom. auf e beyzu
behalten und den Gen. gleichwohl auf -ens zu endi
gen, welcher doch blos durch die Voraussetzung des
Nom. auf en verständlich wird. *) Beleger funke,
glaube. Haufe, name. same. schade. Wille.
3) Umgekehrt sind auch Wörter der starken Declinationen
jetzt in die schwache übergegangen, doch ziemlich wenige.
a) Aus der ersten starken Deck.
*) mit beibehaltenem starkem Nom. Held (welches
dann besser helde heißen würde) Gen. Helden. Pl.
Helden.
ß) Mit Abwerfung des n von der Endung en, z. V.
rabe (corvu«) Gen. raben statt des ursprünglichen
Nom. raben, Gen. rabens.
v) Mit Zufügung des schwächenden e, z. B. gedanke,
Gen. gedanken, statt des alten: gedanch, Een.
gedanches.
b) Aus der zweyten Deck. Hier lag wegen der über
einstimmenden Nominative die Verwechselung nahe.
Beispiele: Hirte Gen. Hirten; schütze, schützen;
Hirse, Hirsen; weize, weizen statt der alten Gen.
hirtes. hirses u. s. w. Einige sind sogar auf dem
Anm. 2. entwickelten Wege aus der schwachen wie
derum in die starke zuruckgefüM worben, so daß
sie einen doppelten Uebergang erlitten haben. So
sagt man weize ober weizen, Gen. Weizens; friede
Gen. friedens.
») ES wäre höchst unkritisch, wenn man diese moderne miS-
brauchlicke Declin. Wille, willens mit der gothischen organi
schen wilja, wiijins vergleichen wollte. Die Ähnlichkeit ist
blos zufällig. (Bei dem einzigen Worte namen will ich in
dessen an das oben S. 26 bemerkte erinnern, in sofern viel
leicht eine alte Form n a m a n nach der starken Deel, bestan
den haben sollte.)