Zweite, dritte und vierte Declination. 105
Nom. und Acc. Der Gen. und Dat. Pl. endigen auf e n.
Beispiele hierher gehöriger Wörter: froide. helle, hulpe.
minne. scle. sorge, spise. sprake. stempne. Andere schwanken
in die schwache Decl.
Starkes Fem. Zweite und dritte Decl.
Kommen nicht mehr vor.
Starkes Femin. Vierte Declination.
Verhalt sich wieder wie im Hochdeutschen. Der Gen. Sing.
und Nom. Pl. setzt ein e zu dem Nom. und lautet um;
so: hende. müse (n-.ures) wende, werlde. Der Dat. Sing.
kann zwar auch diesen gleich seyn, doch finde ich ihn häufi
ger ohne Zufügung des e und vom Nom. Sing. ununtcr-
schieden, z. B. dat. hant. kraft, macht, tyd u. dgl.
Starkes Neutr. Erste Declination.
Bildet den Plur. 1) wie im Hochdeutschen dem Sing. gleich.
2) auf e, in welchem Fall die neutrale Decl. niit der männ
lichen ganz zusammenfällt.
Belege für erste Art: ding. dorp. har. iar. lant.
schap. swin. water, werk. wif. wunder.
Für zweite Art: bene, bilde. dere. felde. hovcde. Hufe.
krude, pande. schepe. worde. wyvc.
Man sieht, daß bei manchen Wörtern beiderlei Weise ein
treten kann. Auch der Plur. auf er hat statt, wiewohl
selten, und flautet gewöhnlich nach der zweiten Weise auf
ere. Ich zahle folgende Belege; dörpere, gandersheimer
Chronik 11,63- eyere. graver (Lepulchra) rindere. kle
dere. rindere.
Starkes Neutr. Zweite Declination.
Der männlichen zweiten gleich. Beispiele: bedde. erve. rike.
Schwaches Masculinum.
Wie im Hochdeutschen. Beispiele sind: bcre. bvde. drake.
erve. Hase. Here, hcrtoghe. name, welche außer diesem Nom.
in allen übrigen Casus des Sing. und Pl. auf en ausgehen.