nicht reichen an das Maaß des daheimgebliebenen, dem sein
Apfelbaum im Hausgarten jährlich blüht und die Finken
darauf schlagen. Auch erbauen sich unsre Mahler wenig
daran, daß sie aus alten Heiligengeschichten und Ritterbü
chern mahlen wollen, was ihnen nicht zu Augen gegangen
ist und nicht zu Herzen geht; das heutige Leben sollten sie
anschauen und erfassen, weder die Muster des deutschen
noch des griechischen Alterthums. Es gibt auch keinen rech
ten Unterschied zwischen antiker und romantischer Poesie.
Die Geschichte der Mahlerei, Poesie und Sprache lehret
viele Abwege meiden, denn sie zeigt uns, daß jederzeit die
Wahrheit denen erschienen ist, welche auf die Spur der
Natur, fern von menschlicher Schulweisheit getreten sind.
Von solcher natürlichen Weisheit aus unsrer vaterländischen
Geschichte zu lernen, soviel als mein Pfund aueträgt, und
nicht abzulassen, ist meine sehnlichste Begier.
Behalten Sie lieb Ihren getreuen Jacob Grimm.