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auch die Meldung der D. B.-Z. (s. oben) angibt. Moens
verlegt die Ausgabe sogar schon auf den 12. September.
Die amtlichen Bekanntmachungen erwähnen nichts
davon, daß es verschiedene Ausgaben dieser Karten
zibt, wohl aber machte schon frühzeitig die philatelistische
Presse darauf aufmerksam. In der Nr. 6 der Deutschen
Briefmarken-Zeitung vom März 1871 heißt es: „Die in
Frankreich errichteten norddeutschen Postanstalten haben
Correspondenzkarten in französischer Sprache verausgabt,
es existiren zwei verschiedene, auf bräunlichem und
hellgelbem. Papier, bei letzterer weichen die Schrift-
gattungen von ersterer ab, der markirte Raum zum
Aufkleben der Postmarke ist größer.“ Diese Notiz stützt
3aich offenbar auf die erwähnte Meldung von Moens, in
der die beiden Arten mit „p&ci—des“ und „et—pour“
beschrieben sind, Die dritte Art mit „pr&— les“ war den
Akten der General-Postdirekion in Berlin als Beleg-
exemplar beigeheftet und stelltdeshalb das älteste Muster
dar, Dieses Belegstück befindet sich jetzt in der Samm-
jung des Reichspostmuseums. Die Auflage muß sehr
zlein gewesen sein, denn die Karte ist sehr selten und
wurde, wie man sieht, am späesten bekannt. Die letzte
Auflage war vermutlich die mit „et—pour“, von der Be-
stände in Händlerhände übergegangen sind, so daß sie
noch heute unschwer zu erhalten ist. In der Sitzung der
„Socie€t€ Francaise de Timbrologie“ am 6. November 1879
(Bulletin V. Nr. 17 S. 50) beschrieb Stroobant die
eben erwähnten drei Arten dieser Karten (Endworte
der Bemerkungen 1. pr&—]es, dunkelsämisch; 2. et— pour,
hellsämisch; 3. prEci—des, hellbraun). Alsdann über-
reichte Schmidt de Wilde in der Sitzung am 11. De-
zember 1879 einen Aufsatz über diese Karten, der in
der Nr. 18 des Bulletins abgedruckt ist und bereits
sechs Arten aufzählt, nämlich die drei von Stroobant
beschriebenen mit Angabe von Ausgabedaten (allerdings
mit ?), und drei neue, die alle als auf „carte Epaisse
jaune-clair glacge“ gedruckt bezeichnet sind, ohne An-
gabe einer Ausgabezeit. Die 6. Auflage des Moens-
Kataloges von 1883 verzeichnet nur die drei von Stroo-
bant beschriebenen Arten, der im Jahre 1884 eıschienene
Nachtrag aber, sowie der Postkarten-Katalog von
Campbell & Schoeller (1889) enthalten die Schmidt
de Wildeschen 6 Arten. In dem 1891 erschienenen
Postkartenkatalog von Larisch ist die eine der drei