Full text: Die Erfindung der Postkarte und die Korrespondenz-Karten der Norddeutschen Bundespost

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der 1870/71 beförderten Feldpostkarten belief sich auf 
rund 10 Millionen Stück. Mit einer einzigen Ausnahme 
sind die Feldpostkarten ebenso wie alle gewöhnlichen 
Korrespondenzkarten in Buchdruck von Typensatz her- 
gestellt und zwar von mehreren Druckereien, unter denen 
sich auch die bis dahin nicht mit dem Postkartendruck 
befaßte Firma Carl Kühn & Söhne in Berlin befand. 
Diese lieferte anfangs ebenfalls in Buchdruck hergestellte 
Karten, druckte dann aber die Satzform auf einen 
Stein um und vervielfältigte nun die Karten auf litho- 
graphischem Wege. 
Die Einziehung der Postkartenformulare an die 
Armee verfügte die 
Feldpost-Ordre Nr. 197. 
Berlin, den 2. Mai 1872, 
Die im Jahre 1870 hergestellten Feldpost-Couverts und Feld- 
post-Correspondenzkarten, welche zu brieflichen Mittheilungen an 
die mobilen Truppen bestimmt waren, sind gegenwärtig nicht mehr 
verwendbar, weil sie weder einen Vordruck für den Bestimmungs- 
ort tragen, noch einen zur Niederschreibung desselben geeigneten 
Raum gewähren, die Angabe des Bestimmungsorts aber bei den an 
die Truppen der Occupations-Armee in Frankreich gerichteten 
Sendungen jetzt erforderlich ist (vergleiche Feldpost-Ordre Nr. 188). 
Mit Rücksicht hierauf sollen die Feldpost-Couverts und Feldpost- 
Correspondenzkarten der gedachten Art nunmehr eingezogen werden. 
Die Orts-Postanstalten werden daher veranlaßt, die bei ihnen 
noch vorräthigen Feldpost-Couverts und Feldpost-Correspondenz- 
karten an die vorgesetzten Kaiserlichen Ober-Postdirektionen ein- 
zusenden. 
Zur Signirung der Feldpost-Privatpäckereien können dem 
nächst gewöhnliche Correspondenzkarten benutzt werden, worauf 
die Absender vorkommenden Falls bei den Postannahmestellen 
aufmerksam zu machen sind. 
Die Einziehung der Feldpost-Correspondenzkarten erstreckt 
sich nicht auf die bei den Feld-Postanstalten und den Feld-Post- 
relais befindlichen Vorräthe an derartigen, zu brieflichen Mittheilun- 
ven in der Richtung von der Aımee nach der Heimath bestimmten 
Karten, da die Correspondenzkarten der letzteren Art nach wie 
vor im Gebrauche bleiben können. 
Das Ende der Feldpost und damit auch der Feld- 
postkarten von der Armee verkündete die 
Feldpost-Ordre Nr. 208. 
Berlin, den 25. September 1873. 
Nachdem die deutschen Occupationstruppen nunmehr sämt- 
lich aus Frankreich zurückgekehrt und demobil gemacht sind, hat 
auch der für diese Truppen bisher noch unterhaltene Feldpostdienst 
seinen Abschluß erreicht. 
Die für Feldpostsendungen gewährte Portofreiheit tritt dem- 
zufolge allgemein außer Anwendung.
	        
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