Die Feldpost-Korrespondenzkarten.
war ein eigenartiges Zusammentreffen, daß
kurz nach der Einführung der Postkarten
in Deutschland der Krieg mit Frankreich
ausbrach. Hier stand der neue General-
postmeister Stephan auf der Höhe seiner
Aufgabe, als er das eben erst geschaffene Verkehrs-
mittel für den Nachrichtenaustausch zwischen den ins
Feld ziehenden Truppen und den zurückbleibenden
Angehörigen nutzbar machte. |
Die Feldpostordre Nr. 2 vom 19. Juli 1870 ver-
kündete das Inkrafttreten der Portofreiheit für die mo-
bilen Truppen, Am selben Tage wurde durch die Feld-
postordre Nr. 3 und durch eine Bekanntmachung im
Kgl. Preuß. Staatsanzeiger (Nr. 167 vom 18. Juli) zur
Kenntnis des Publikums gebracht,
„daß die nicht mit Freimarken beklebten Korrespondenzkarten,
welche bisher nur in Partien von wenigstens 100 Stück zu dem
Preise von 5 Sgr. verabfolgt wurden, von jetzt ab auch in
kleineren Quantitäten, und zwar bis zu 5 Stück im Preise von
3 Pfennigen, zum Verkauf bei den Postanstalten gelangen
werden.“
Diese Preisermäßigung für die gewöhnlichen For-
mulare dauerte aber zunächst nur so lange, bis die eigent-
lichen Feldpostkarten zur Ausgabe gelangten, deren Ein-
führung durch die nachstehende Verfügung erfolgte:
Feldpost-Ordre Nr. 9.
Berlin, den 20. Juli 1870.
Das General-Postamt hat zur Benutzung im Feldpost-
verkehr besondere Korrespondenzkarten herstellen
lassen, und zwar: |
a) für Sendungen an die mobilen Militairs und Militärbeamten
oder
für Sendungen von den mobilen Militairs und Militair-
beamten.,
Auf den Korrespondenzkarten ad a) sind durch Vordruck
diejenigen Angaben angedeutet, deren es behufs der pünktlichen
Beförderung im Feldpostbetriebe bedarf. Solche Feldpost-Korre-
b)