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Hinsichts der Versendung gedruckter Anzeigen nach anderen
deutschen Postvereins-Bezirken und nach außerdeutschen Post-
gebieten verbleibt es bei der bisherigen, allein anwendbaren Form
des Streif- oder Kreuzbandes bis zur Aenderung der vertrags-
mäßigen Verabredungen.
M. & 8.
BERLIN ,
Datum des Poststempels. A 3 % Zi,
Herr
Lierdurch machen Ihnen die ergebene Anzeige, dass unser Sasae binnen Kurzem die Ehre haben
wird, Ihnen seine Aufwartung zu machen. Wir bitten Sie, Ihre geschätzten Aufträge uns zu reserviren
ınd werden wir durch promptesta und billigste Bedienung uns dieses Vorzuges würdig beweisen,
Hochachtungsvoll
Gomptole: MÜLLER & SASSE
\lexander-Strasse Droßuen-, Farben- Farbewaaren-.nud
Producten-Geschäft.
Vorstehende Abbildung veranschaulicht eine solche
Drucksachenkarte, wie sie seit Anfang Juni 1865 in
Preußen zulässig waren. Bemerkenswert ist besonders,
daß man damals Adresse und Text auf einer Seite ver-
einigte. Die spätere Gepflogenheit, auf die eine Seite
die Adresse, auf die andere die Mitteilung zu setzen,
ist erst durch die von der Post ausgegebenen Korrespon-
denz- oder Postkarten zur Regel geworden,
Es ist nicht unwahrscheinlich, daß die Zulassung
offener Karten eine Folge der Einführung der Post-
anweisungskarten war, welche in Preußen kurz vorher,
am 1. Januar 1865, stattgefunden hatte, denn diese
„Postanweisungen“ (s, die Abb. auf der nächsten Seite)
hatten jedenfalls gelehrt, wie angenehm und bequem
solche gleichförmigen Karten von den Postbeamten zu
behandeln waren. Auf dieser Grundlage nun entstand
die Idee der geschriebenen Korrespondenzkarte.
Der damalige Geheime Postrat Stephan hatte um
dieselbe Zeit einen in allen Teilen ausgearbeiteten Vor-
schlag auf Schaffung von Korrespondenzkarten zunächst
seiner vorgesetzten Behörde vorgelegt. Als er hier,