Full text: Papolleren un Kramenzen

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ik, ik wöll gürne jugge Kathrine friggen." — En anderer 
sittet ni wied van siner Herzdanre bit balle Middernacht. Un 
wann se'n auk nau sou hiartük ankücket, kann hei duch dat 
Mul nr uppkriegen für de twei Moore: „Witte mik?" — De 
dridde irgert dat leiwe Müken giel un raud un verbugget sik 
selwer den Weg; dohier kämmet dat Sprückwoord: „Wat sik 
leimet, dat necket sik." Dovan könnte ik nau vill schriewen. — 
Ose min Grousvatter miye Grousmotter nahm, da ging 
hei strack upp den Fiend laus. Hei schmeerte de Stiwweln 
un taug den niggen Rock an und siägde tou dem Nohwer, 
de sin Schweigervatter lveren soll: „Vedder, gitt mi jugge 
Friederike, et sall't gudd bi mi hawwen." De Nohwer 
machte en nohdenklik Gesichte un anferde: „Eist maked nie Heu, 
un dann Groumet, un't steiht auk rei in der Bibele, dat de 
jüngeste ni soll für der älle'ten hierfriggen, un donoh richte 
ik mik. Wann de mit usem Lawise einig weren kannst, dann 
sall't mi recht sien." Do besann sik min Grousvatter ni 
lange un wor balle mit der Lawise in Einigkeit. De beiden 
sied en glücklik Poor eworen un hat bit ter goldenen Hochtied 
in Leiwe un Freeden midenein ehouset. Dorümme hett et: 
„Kaup' Nohwers Rind, frigg' Nohwers Kind, dann werste 
ni bedruogen." — 
Sou glücklik bu min Grousvatter is en anderer Friggers- 
mann, de hellschken gelohrt wor un vill sludeert hadde, ni 
ewiest. Hinger sinen Villen Beukern hadde hei eist dat Friggen 
ganz vergieten un wor üewer Nacht en allen Burßen eworen, 
diem de Jsel rei dür de Hoore schienn. Do meinte selwer, 
et wör zunt Tied, un schmiett sine Augen upp en jung, wacker 
Mäken, dat wor 'ne Kunductersdochter. Dier heil hei nu en 
langen Prot van dütt un van dat. Hei lewede sou ganz 
sinen Beukern un Wissenschaften un könnte sik ümme dat Haus 
wesen gar ni bekümmern. Hei müßte Wien hawwen, de em 
dat Hous, un den Gooren, un dat Tüg, un Olles in gudder 
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