durch Gewichte getriebene Räderuhr erfunden wurde.
Sie beruht auf dem Prinzipe, daß eine Schnur, an
deren einem Ende man ein Gewicht befestigt, um
sine Welle gewunden ist und diese Welle in Um-
Jrehung versetzt. Ein an der Welle befestigter Zeiger
zibt hierbei die Zeit an. Um zu verhindern, daß das
Gewicht zu rasch abläuft, ist in. dem Uhrwerke ein
Aemmnis, die sogenannte Hemmung (in früheren
Zeiten die Spindelhemmung) eingeschaltet. Eine Un-
:uh oder Wage sorgte für einen gleichmäßigen Gang.
Mit der Erfindung der Räderuhr hat die Zeit-
meßkunst einen großen Schritt vorwärts getan. Alle
die unangenehmen Mängel, die mit den Sonnen-,
Wasser- und Sanduhren verknüpft waren, fallen mit
ainem Male weg. Man hat nunmehr einen Zeit-
messer, der von Wetter und Tageszeit unabhängig
st und nicht unausgesetzter Wartung bedarf; man
aat einen Mechanismus, der der Vervollkommnung
wie kein anderer fähig ist.
Zunächst waren es natürlich nur die öffentlichen
3ebäude, die Kirchen und Rathäuser, die mit Räder-
uhren ausgestattet wurden. Zu den frühesten Uhren
dieser Art zählen: die Uhr auf der Brücke zu Caen
Frankreich), errichtet im Jahre 1314; die Uhr im
Kloster zu Cluny, errichtet gegen das Jahr 1340 und
die berühmte Uhr des Jacques de Dondi von Padua,
die um das Jahr 1344 gebaut wurde. Mit der Zeit
'ernte man die Räderuhren auch in kleineren
Dimensionen herstellen, so. daß man sie in Privat-
häusern verwenden konnte.
Es ist eine der hervorstechendsten Eigenschaften
des Menschen, immer weiter streben zu .wollen,
niemals mit dem Erreichten zufrieden zu sein. Sie
zeigt sich auch‘ auf dem Gebiete der Zeitmeßkunst.
Kaum hatte man dem Bedürfnis, eine gutgehende,
von äußeren Faktoren ziemlich unabhängige und
nur wenig Wartung bedürfende Uhr zu besitzen,
genügt, als auch schon der Wunsch entstand, eine
fragbare Uhr zu haben, die man stets bei sich führen
xönne. Es mußten aber einige Jahrhunderte ver-
iließen, bis ein Nürnberger Schlossermeister mit
Namen Peter Henlein auf den Gedanken kam, Uhren