Full text: Kasseler Dichterbuch

In den taufrischen Morgen wand'r' ich hinein, 
In dm eben erwachenden Wald, 
Aus dem der Weckruf der Vögelein 
Vielstimmig noch schüchtern schallt, 
Auf breiter, uralter Eichenallee. 
Im ragenden Buchendom 
Die Wunder rings ich freudig befeh, 
Belebt von Äthers würzigem Strom. 
Die Tagesbeherrscherin Sonne schaut 
Verstohlen durchs Kronendach, 
Von weit her tönt einer Kuhherde Laut, 
Und die Hähne krähen die Schläfer wach. 
Weit vor mir an eines Baumes Fuß 
Strahlt hell in demantenem Schern 
Als Antwort der Erde dem Sonnengruß 
Ein blitzendes Tautröpflein. 
Ein Eichelkätzchen, solch spaßiger Wicht, 
Turnt fröhlich an einem Baum, 
Ein Häslein erfreut sich am Grasgericht, 
Hinhopsend am Wegessaum. — 
Indes schreit ich weiter und komme ins Tal, 
Übergössen von rosigem Licht. 
Da erglänzen vieltausend Perlen zumal, 
Und der Bach mir den Morgengruß spricht. 
Mit Murmeln und Kichern schleicht er vorbei, 
Versteckt sich im Buschwerk und lacht. 
In gurgelnden Tönen erzählt er dabei 
Von dem, was er sah in der Nacht:
	        
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