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Wer hat die Tränen nur erregt?
Was macht Dich, Herze, so bewegt
Und übervoll zum Rande?
Ob so der Worte Sinn berührt?
Ob mich der Laute Sang geführt
In tiefer Sehnsucht Lande?
Glückliche Ztunde.
Ährenfeld im Abendtraum,
Glühwurmtanz am Waldessaum,
Leis Gesurr in weicher Luft,
Heimlich auch ein Blütenduft;
In den Halmen, wohlig müd,
Pickprrwick, pickprrwick,
Singt eine Wachtel ihr Abendlied.
Mondglanz überm Garten liegt;
Liebchen hat sich angeschmiegt:
„Balde naht der Hochzeitstag,
Sag mir, was ich träumen mag?"
„Horch, im Neste, wohlig müd,
Pickprrwick, pickprrwick,
Singt eine Wachtel ihr Abendlied."
März.
Durchs Gewölk die Sonne bricht;
Weidenkätzchen silberflimmern;
Aus dem Strauchwerk, zart und licht,
Heimlich schon die Knospen schimmern.
Hoch am Hang im Birkenschlag,
Wiegend auf den höchsten Zweigen,
Singen Vöglein Tag um Tag
Glaubensfrohe Liederreigen.