AIs hielte mich ein Traum umfangen,
Ein Schlummer, — nur das Auge wacht
Und bleibt am stillen Waldsee hangen, —
Rings dämmerhelle Frühlingsnacht!
Vom längst verschwundnen Sonnenlichte
Strahlt Silberglanz der Himmelsrand,
Als stieg er aus den reinen Wellen
Empor zur dunklen Wolkenwand!
Und leuchtend Licht und tiefen Schatten
Nimmt liebend auf der klare See —
Wie eine große Menschenseele
Der Andern Glück, der Andern Weh!
Sonnenschein muß im Herzen sein.
Ich ging am blühenden Hag' entlang,
Rings flutet' goldenes Licht,
Und fröhlich schallte der Vögel Sang,
Ich sah und hörte es nicht!
Wie trübe Nebel in Spätherbstzeit
Lag auf mir drückend ein schweres Leid.
Das Leben, dacht' ich, ist rauh und kalt,
Mein Herz so mutlos — mein Herz so alt!
Rings grau und öde, — der Nebel fällt
In leiesn Tropfen herab;
Es sank die herrliche Sommerszeit
Dem Herbst zum Opfer ins Grab.
Doch meine Seele, von Gram befreit,
Mein Herz so fröhlich, so dankbereit,
Das jubelte auf zu Himmelshöh'n:
„O Welt, o Leben — wie wunderschön!"