Full text: Kasseler Dichterbuch

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Iaht — Jahrhundert zogen weiter . . . Aufruhr, 
Krieg schuf schwere Tage, 
Und der Pest verheerend grause Plage 
Zog gespenstig durch Alt-Cassels Gassen. 
Ach! die Stadt sie wähnt sich gottverlassen. — 
Doch es kommen bess're Jahre; Ruhmesglanz ist aus 
gebreitet 
Ueber Cassel. — Wie sich dehnt und weitet 
Nun die Stadt aus ihren Festungswällen! 
Neue Zeit schritt über Cassels Schwellen. — 
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Unversehrt in starken Mauern ragt das Schloß am 
Fuldastrande, 
Das dem Wandrer Heimatgrüße sandte, 
Der den Blick noch einmal rückwärts wendet, 
Vorwärts, wenn die Wanderschaft dort endet. — 
Was ist dauernd hier auf Erden? — Eine Nacht 
voll Graus und Schrecken 
Ließ die Stadt durch Feuerruf erwecken: 
Unsrer Fürsten Schloß, es stand in Flammen, 
Fiel in Trümmern rettungslos zusammen. . . 
Wie im Märchentraume lieblich, ruhend in der eignen 
Schöne, 
(Längst verhallt ist alles Kriegsgetöne), 
Schläft — ein Dornenröschen — Cassel lange 
Nach der Zeiten vielbewegtem Gange. — 
Da erscholl durch alle Lande (drang in Dornen 
röschens Träume) 
Ruf der neusten Zeit: „Wach auf und säume 
Nicht mehr länger, ring wie andere Städte 
Nach Vollendung und gewinn die Wette!" 
Dornröschen drauf erwachte, hat das Ruhen aufgegeben, 
Ist erweckt zu rüstig regem Leben, 
Hat zur schönsten Rose sich entfaltet,
	        
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