17
Versenden Blick und Wort und scherzen, kabeln, loben.
Dies bunte seid'ne Meer, der leise Hauch von Stimmen
Umspielt mich träumerisch und will schon zart ver
schwimmen.
Ein duft'ger Nebel schiebt sich vor die Taruswände,
Und wie er weicht, ist auch das heit're Spiel zu Ende.
Der heiße Mittag brennt. Es siedet vor den Ohren.
Wie hab' ich mich so weit in ferne Zeit verloren!
Verlassen, öd' und still, ein ausgebrannter Krater,
Liegt da das ci-devant „natürliche Theater".
Wilhelms höhe-
1. Das Schloß. —
Edel und frei, wie ein schönes Geschmeid' auf der Stirne
des Vorbergs,
Liegst du, erhabenes Schloß, vornehm schweigende
Pracht!
Stolz im Bogen umspannst du die breit dir gegebene
Fläche,
Wirkst nicht durch üppigen Schmuck, wirkst durch den
Adel allein.
Kühn springt vor das Portal, mit der Treppe, den
jonischen Säulen,
Zierlich weicht dann zurück, wo er sich weitet, der Bau.
Und wie das Frührot glänzt durch der Zweige ver
ratende Lücken,
Schimmert sein Rosagestein weit schon durch Äste und
Laub.
2. Die Löwenburg.
Bau nicht, der du zerstört, nein, Zerstörung, die du
erbaut bist,
Wunderlich spielendes Bild schwärmerisch träumender
Zeit!
Nolle, Kasseler Dichterbuch.
2