Allein sie lebte, .gütig war ihr Streicheln,
In zarter Abwehr dämpfte sie mein Schmeicheln;
Ihr Lächeln strahlte sinnig, mild und fein,
So ruhig wie im Herbst der Sonnenschein.
Ich kramte gern, sie lieh mich still gewähren,
In all' den Laden, Kästen, Etageren,
Die sie mit hundert Dingen vollbelegt
Und sorgsam wahrte, wie man Blumen pflegt.
Begierig, immer Neues zu entdecken,
Besah ich und durchsucht' ich alle Ecken,
Und immer fand ich auch noch Neues vor,
Ja. Manches, was für sie sich längst verlor.
Und über Alles wußte sie Geschichten,
Mir wunderseltsam scheinend, zu berichten,
Bon Zeiten, da noch Alles anders war,
Die fern mir schienen viele hundert Jahr.
Ach, diesem Zimmer, dünkt mir, glich vor Jahren,
Als viele, die jetzt alt sind, Kinder waren,
Die Stadt, die freilich nun ganz anders ist,
Und die man nie, so, wie sie war, vergißt.
Auch. heut' noch lebt ihr Geist in ihren Gassen,
Doch selten mag er tiefer uns erfassen;
Denn längst ist ihre Harmonie zerstört,
Zusammen, was zusammen nicht gehört.
Und dennoch bleibt's die alte traute Stätte,
Umschlungen von der weichen Blumenkette,
Der lieblich sinnigen Erinnerung
Und durch die Landschaft ewig schön und jung;