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Und nun stürzt sie in rasender Flucht —
Und reißt ihre weiße Silberschleppe
Ungestüm über die Felsenstufen!
Knirschend zerreißen die lichten Schleier
Und fliegen — aufwirbelnd —
Ihr um die grünbeschuhten Füße!
Er aber schleudert mit wildem Gebrüll
Felsblöcke hinter ihr her —
Mitten hinein in die flirrenden Schleier
Der atemlos Flüchtenden ....
Oder reiten vielleicht weiße Walküren,
Von Wotans Donner gejagt,
Stürmisch den Rhein herunter —
Zur fern erbrausenden Völkerschlacht?
Ihre weißblühenden Leiber
Wälzend und wiegend
Auf den schneeigen Rücken ihrer bäumenden Silberrosse?
Und es dampft und jauchzt und wiehert
Aus den rosafarbenen Nüstern —
Schaumflocken spritzen vom Silbergebiß —
Während die Mädchen mit wildem Gekreisch
In die flackrigen Mähnen greifen:
Vorwärts — Hoiho! —
Und Rosse und Leiber sich wild überstürzend,
Braust der dampfende Troß
Mit klingenden Silberhufen zu Tal! ....
vom Glück.
Ein Mädchen sah ich, das im Felde stand,
Rotäug'ge Blumen in der schlanken Hand.
Mit Augen, die die Sehnsucht in sich trugen,
Sah sie hinaus — und Herz und Pulse schlugen.
Was tust du? frug ich leis — da klang's zurück.
Ein Zausen fast: „Ich warte auf das Glück!" . . . .